Berlin. In Berlin gibt es wieder Sperrungen, weil sich Klimaschützer auf Straßen festgeklebt haben. Betroffen sind die A100 in Richtung Neukölln sowie die Überfahrt von der A100 auf die A115 in Richtung Dreieck Nuthetal. Auf der A100 konnte inzwischen ein Fahrstreifen freigegeben werden.
Die Protest-Aktionen finden auch wieder im Stadtgebiet statt. Betroffen sind
- die Badstraße in Richtung Mitte in der Nähe der Böttgerstraße in Gesundbrunnen
- die Ostseestraße an der Kreuzung Greifswalder Straße in Prenzlauer Berg
Zuvor war auch die Invalidenstraße Richtung Chausseestraße zwischen Tunnel Tiergarten am Spreebogen und Friedrich-List-Ufer in Moabit gesperrt. Auch auf der Abfahrt Tempelhofer Damm soll es weiteren „Versuch des Festklebens“ gegeben haben.
Zentrale Forderungen sind ein Tempolimit von 100 km/h und ein 9-Euro-Ticket.
Wegen Klima-Protesten waren Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr nach Angaben eines Sprechers verspätet an einem Unfallort in Wilmersdorf eingetroffen.
Am Sonntag hatten sich Aktivistinnen am Gestell eines Dinosaurier-Skeletts im Naturkundemuseum festgeklebt. Man habe sich an den 60 Millionen Jahre alten Knochen befestigt, „weil der Klima-Kurs der Bundesregierung das Leben aller Menschen bedroht“, wie es in einer Mitteilung der Gruppe heißt.
Die „Letzte Generation“ fordert von der Bundesregierung, entschlossener gegen den Klimawandel vorzugehen. Dazu blockierten die Aktivisten seit Anfang des Jahres rund 240 Mal Straßen und Autobahnauffahrten und sorgen so zumeist im morgendlichen Berufsverkehr für lange Staus.
Zuletzt hatten es die Aktivisten allerdings auch auf Kunstwerke abgesehen. Für wenig Verständnis sorgte eine Aktion am vergangenen Wochenende im Museum Barberini in Potsdam, wo ein Gemälde von Claude Monet mit Kartoffelbrei beschmiert wurde. Der Schaden liegt nach Schätzungen im fünfstelligen Bereich. Das Museum musste schließen, um über die Sicherung der Kunstwerke zu beraten, ist aber ab Montag wieder geöffnet.
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