Berlin. Zwar ging es nicht um Überfälle oder Mord, sondern um Erpressung und Schulden in der kriminellen Szene. Aber die Polizei setzte trotzdem eine Razzia mit 130 Einsatzkräften und Spezialeinheiten an - die Verdächtigen waren keine Unbekannten.

Bei einer Razzia in Berlin sind fünf Männer aus dem Clan-Milieu von der Polizei verhaftet worden. Die Fahnder durchsuchten am Dienstagmorgen sieben Wohnungen und andere Räume in verschiedenen Stadtteilen. An der Razzia waren 130 Polizisten beteiligt, darunter auch Spezialeinsatzkommandos (SEK).

Bei den Ermittlungen und den von der Staatsanwaltschaft ausgestellten Haftbefehlen und Durchsuchungsbeschlüssen ging es laut Polizei um einen Vorfall am 29. Dezember. Die fünf Verdächtigen im Alter zwischen 21 und 27 Jahren gehören zu einer bekannten Großfamilie und sind der Polizei bekannt. An dem Tag sollen sie in der Potsdamer Straße einen 32-jährigen Mann gezwungen haben, ihnen in eine Wohnung zu folgen. Dort sollen sie ihn geschlagen und mit Messern bedroht haben, damit er eine fünfstellige Bargeldsumme herausrückt. Nachdem der Mann ihnen Geld gab, wurde er wieder freigelassen.

Den Verdächtigen wird nun Freiheitsberaubung und schwere räuberische Erpressung vorgeworfen. Die Durchsuchungen waren in der Graefestraße in Kreuzberg, in der Karl-Marx-Alle und in der Siegfriedstraße in Neukölln, in der Wollankstraße in Gesundbrunnen und in der Potsdamer Straße in Schöneberg, wie die Polizei mitteilte. Die Polizei fand Beweise und Drogen.

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