In unserem Blog finden Sie die aktuellen Meldungen von Polizei und Feuerwehr in Berlin und Brandenburg von Mittwoch, 4. August.
Treptow: Mutmaßlicher syrischer Kriegsverbrecher festgenommen
Wegen Kriegsverbrechen, Mord und Körperverletzung in Syrien hat die Bundesanwaltschaft am Mittwoch einen Mann in Berlin festnehmen lassen. Er soll den Angaben zufolge im März 2014 auf einem Platz in der Hauptstadt Damaskus aus einer Panzerabwehrwaffe eine Granate in eine Menschenmenge abgefeuert haben. Mindestens sieben Menschen kamen demnach ums Leben. Wenigstens drei seien schwer verletzt worden, darunter ein sechsjähriges Kind. Es habe sich um Zivilisten gehandelt, die auf Lebensmittelpakete des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten warteten.
Der beschuldigte Syrer war zu der Zeit Mitglied der Gruppierung „Free Palestine Movement“, wie die Behörde in Karlsruhe mitteilte. Zuvor habe er der „Volksfront zur Befreiung Palästinas Generalkommando“ angehört. Diese bewaffneten Milizen hätten im Auftrag des syrischen Regimes Kontrolle über den betroffenen Stadtteil von Damaskus ausgeübt, der aus einem palästinensischen Flüchtlingslager entstand. Zwischenzeitlich sei dieser vollständig abgeriegelt gewesen. Mangel an Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung war die Folge.
Die Bundesanwaltschaft wirft dem Mann Kriegsverbrechen, Mord in sieben Fällen und gefährliche Körperverletzung in drei Fällen vor. Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs sollte noch am Mittwoch entscheiden, ob er in Untersuchungshaft kommt. Beamte des Landeskriminalamtes Berlin hätten bei dem Zugriff am Morgen auch die Wohnung des Beschuldigten in der Bundeshauptstadt durchsucht.
Eine Sprecherin der Polizei in Berlin ergänzte, der Generalbundesanwalt habe das Landeskriminalamt Berlin 2020 mit den Ermittlungen in diesem Fall beauftragt. Der Haftbefehl gegen den 54-jährigen beschuldigten Syrer sei am Mittwochmorgen in Berlin-Treptow durch Ermittler des LKA vollstreckt worden.
Marienfelde: Drei Verletzte nach Wohnungsbrand in Hochhaus

Am späten Dienstagabend hat eine Wohnung im sechsten Obergeschoss eines 25-geschossigen Wohngebäudes an der Waldsassener Straße in Marienfelde (Tempelhof-Schöneberg) gebrannt. Eine Zweiraumwohnung stand bei Eintreffen der Feuerwehr in Flammen. Eine Person wurde aus der Brandwohnung gerettet. Insgesamt drei Personen wurden nach Angaben der Feuerwehr leicht verletzt. Der Einsatz war für die Feuerwehr sehr personal- und zeitintensiv, da umfangreiche Kontrollen und Belüftungen aller Etagen stattfinden mussten, weil sich giftige Rauchgase im Treppenhaus des Hochhauses ausgebreitet hatten.
Zudem hatten sich zahlreiche Bewohner selbst in Sicherheit gebracht und waren dabei durch dichten Rauch im Hausflur gelaufen. Davor warnt die Feuerwehr jedoch. Menschen, die einen Brand mitbekommen, sollen Türen verschließen und an Fenstern auf sich aufmerksam machen. Die Feuerwehr wird diese Personen immer versuchen sofort zu retten. Keinesfalls sollte man sich in Gefahr bringen und eigenständig die Wohnung verlassen.
Ein Bus der BVG, der zum Zeitpunkt des Feuers seine Fahrt aufgrund der Sperrungen nicht fortsetzen konnte, wurde kurzerhand zum Sitz- und Ruhepunkt von Anwohnern umfunktioniert. Die Feuerwehr war mit über 100 Einsatzkräften vor Ort. Die Waldsassener Straße war während des Feuerwehreinsatzes für mehrere Stunden voll gesperrt. Ein Fachkommissariat der Berliner Polizei ermittelt nun zur Brandursache. Personen, die durch den Rauch gegangen sind oder medizinische Hilfe benötigten, wurden im BVG-Bus von einem Notarzt und einer Rettungswagenbesatzung gesichtet.
Finsterwalde: Polizei setzt Taser gegen Angreifer ein
Polizeibeamte haben in einer Wohnung in Finsterwalde (Landkreis Elbe-Elster) eine Elektroschockpistole gegen einen Angreifer eingesetzt. Die Einsatzkräfte verteidigten sich mit dem sogenannten Distanzelektroimpulsgerät, als der polizeibekannte Mann sie in der Nacht zu Mittwoch zum zweiten Mal angriff, wie die Polizei mitteilte. Daraufhin habe sich die Situation beruhigt.
Laut Polizei war der 22-jährige Angreifer einer von drei anwesenden Männern in der Wohnung. Die Einsatzkräfte seien ursprünglich wegen einer Ruhestörung alarmiert worden, hätten dann aber einen starken Cannabisgeruch in der Wohnung bemerkt. Utensilien, die auf Drogenkonsum hinwiesen, hätten sie sichergestellt.
Bei der Identitätsfeststellung habe der 22-Jährige zum ersten Mal versucht, die Beamten zu schlagen. Dabei hätten diese den Einsatz mit der Elektrowaffe angekündigt. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachtes des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte.
Friedrichshain: Gesuchte Straftäter geraten in Handgemenge
Am Dienstagabend nahmen Bundespolizisten
drei Personen am Berliner Ostbahnhof vorläufig fest, nachdem sie gemeinsam mit einem weiteren Mann aufeinander eingeschlagen hatten.
Gegen 20.40 Uhr informierte ein Zeuge die Bundespolizei über eine körperliche Auseinandersetzung zwischen vier Personen am Ausgang Koppenstraße des Ostbahnhofes. Nach derzeitigem Erkenntnisstand gerieten zwei stark alkoholisierten Frauen, eine 32-jährige deutsche und eine 35-jährige polnische Staatsangehörige, in Streit. Deren beiden Begleiter, ein 41-jähriger deutscher und 28-jähriger polnischer Staatsangehöriger, mischten sich daraufhin in die körperliche Auseinandersetzung ein.
Alarmierte Einsatzkräfte nahmen die beiden Frauen sowie den 41-Jährigen vorläufig fest. Dabei leistete die 32-Jährige erheblichen Widerstand und versuchte sich loszureißen. Der einschlägig polizeibekannte 28-Jährige suchte noch vor Eintreffen der Beamten das Weite.
Am Tatort fanden die Beamten einen verbotenen Teleskopschlagstock des 41-Jährigen und stellten ihn sicher. Gegen den Mann lag u. a. ein Untersuchungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Halle wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie ein weiterer Vollstreckungshaftbefehl wegen eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens vor. Die Staatsanwaltschaft Bremen suchte mit einem Vollstreckungshaftbefehl wegen Diebstahls nach der 35-Jährigen. Beide wurden festgenommen.
Die Bundespolizei leitete gegen alle vier beteiligten Personen entsprechende Ermittlungsverfahren ein. Die zuständige Berliner Polizei übernahm die beiden Verhafteten nach Abschluss der strafprozessualen Maßnahmen sowie die weiteren Ermittlungen. Die 32-Jährige konnte die Dienststelle nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen verlassen.
Spandau: 75-Jährige bei Autounfall schwer verletzt
Eine Frau wurde bei einem Verkehrsunfall gestern Abend in Spandau schwer verletzt. Gegen 19.45 Uhr war die 75-Jährige mit ihrem Pkw auf der Charlottenburger Chaussee von der Straße Am Hain in Richtung Stendelweg unterwegs. Dabei kam sie aus bislang ungeklärter Ursache mit ihrem Mercedes nach rechts von der Fahrbahn ab und stieß gegen einen am Fahrbahnrand abgestellten Anhänger. Durch die Wucht des Aufpralls wurde die Autofahrerin am Oberkörper verletzt, sodass alarmierte Einsatzkräfte sie zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus brachten.
Mitte: Polizist mit Fahrrad beworfen
Gestern Abend warf in Mitte ein Mann sein Fahrrad nach einem Polizisten und widersetzte sich der anschließenden Festnahme. Einsatzkräfte des Polizeiabschnitts 18 hielten den 44-Jährigen gegen 20.10 Uhr in der Brunnenstraße an, da er freihändig und telefonierend auf seinem Fahrrad fuhr. Als ihm die Polizisten und Polizistin den Grund der Kontrolle erklärten, warf der Mann unvermittelt sein Fahrrad auf einen Beamten und traf diesen am Bein. Nachdem sich der Fahrradfahrer weigerte, auch nach Androhung einer zwangsweisen Durchsuchung, seine Personalpapiere auszuhändigen, schlug und trat dieser um sich. Dabei verletzte der nach Alkohol riechende Mann zwei Polizisten. Beide konnten nach einer ambulanten Behandlung ihren Dienst nicht mehr fortsetzen.
Der Festgenommene wurde zur erkennungsdienstlichen Behandlung sowie einer Blutentnahme einem Polizeigewahrsam überstellt, welches er im Anschluss wieder verließ. Gegen ihn wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, Widerstands auf sowie tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet.
Spandau: E-Roller-Fahrerin bei Unfall schwer verletzt
Gestern Nachmittag wurde eine Frau bei einem Verkehrsunfall in Spandau schwer verletzt. Ersten Erkenntnisse zufolge befuhr die 21-Jährige gegen 15 Uhr mit einem E-Roller den linken Radweg der Straße Am Bahnhof in Richtung Seegefelder Straße. Ein 65-Jähriger, der mit einem Land Rover aus dem Parkhaus eines Einkaufszentrums nach rechts in Richtung Brunsbütteler Damm abbog, erfasste die junge Frau.
Durch den Zusammenprall stürzte die E-Roller-Fahrerin zu Boden und verletzte sich an den Beinen. Alarmierte Rettungskräfte brachten sie zur stationären Behandlung in eine Klinik. Der Autofahrer blieb unverletzt. Die weiteren, noch andauernden Ermittlungen übernahm ein Fachkommissariat für Verkehrsdelikte der Polizeidirektion 2 (West).
Mitte: Mann bei Auseinandersetzung verletzt
Heute früh wurde ein Mann bei einer Auseinandersetzung in Mitte leicht verletzt. Nach derzeitigem Erkenntnisstand soll es gegen 4.30 Uhr zwischen dem Inhaber einer Lokalität in der Rathausstraße und drei bislang Unbekannten zu einem Streit gekommen sein. Der Inhaber soll die Männer aufgefordert haben, das Lokal zu verlassen.
Daraufhin soll einer der mutmaßlichen Täter ihm ins Gesicht geschlagen haben. Ein anderer soll mit einem unbekannten Gegenstand eine Stichbewegung in Richtung eines Armes ausgeführt haben. Anschließend sollen die Angreifer zu Fuß in Richtung Grunerstraße geflüchtet sein. Der 32-Jährige wurde im Gesicht verletzt und wies eine leichte Schnittverletzung am Arm auf. Eine ärztliche Behandlung lehnte er ab. Die weiteren, noch andauernden Ermittlungen zum Sachverhalt führt die Kriminalpolizei.
Mitte/Lichtenberg/Spandau: Mehrere Fahrzeuge gehen in Flammen auf

Gegen 2.30 Uhr hörte ein Anwohner der Swinemünder Straße in Mitte ein explosionsartiges Geräusch und sah wenig später Flammen an einem Transporter eines Wohnungsunternehmens, der in einem Parkhafen abgestellt war. Die Flammen griffen auf einen rechts und links daneben geparkten Mercedes und Audi über. Alarmierte Brandbekämpfer löschten die brennenden Autos.
Eine Anwohnerin der Gernotstraße in Lichtenberg hörte kurz nach 3 Uhr einen lauten Knall und stellte beim Blick aus dem Fenster Flammen an mehreren in Parkhäfen abgestellten Autos fest, darunter ein Transporter eines Wohnungsunternehmens. Alarmierte Einsatzkräfte der Feuerwehr löschten die Flammen an dem Opel und zwei weiteren brennenden Fahrzeugen. Vier weitere Pkw wurden durch die Hitzeeinwirkung beschädigt. Auch ein Straßenbaum stand kurzzeitig in Flammen.
Am Cosmarweg in Staaken (Spandau) brannte den Angaben zufolge am Straßenrand ein Auto.
Altglienicke: Gewalttat mit Messer

Bereits am Dienstagmittag soll es vor dem Haus Schönefelder Chaussee 235 in Altglienicke (Treptow-Köpenick) zu einem Gewaltdelikt mit einem Messer gekommen sein. Die Ermittlungen dauerten bis weit in die Nacht zum Mittwoch hinein. Gegen 21.45 Uhr leistete die Berliner Feuerwehr Amtshilfe mit einer Leiter und brachte Polizisten auf die Vordächer des Wohngebäudes, um nach Spuren zu suchen. In einem Fahrzeug der Kriminalpolizei wurden nach Morgenpost-Informationen nacheinander mehrere Personen vernommen.
Die Polizei berichtet den genauen Tathergang folgendermaßen: Zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen kam es gestern Nachmittag in Altglienicke. Gegen 17.50 Uhr wurden Einsatzkräfte zu einem Imbiss an der Schönefelder Chaussee alarmiert. Dort sollen bis zu 100 Personen in den Imbiss eindringen und Mitarbeiter bedrohen. Am Ort eingetroffen, stellten die Einsatzkräfte bei ruhiger Lage ungefähr 25 Personen vor dem Geschäft fest.
Ermittlungen ergaben, dass ein 19- und ein 20-Jähriger gegen 14 Uhr den Imbiss betraten. Von einem 24-jährigen Mitarbeiter sollen sie dann darauf hingewiesen worden sein, sich an die Hygieneregeln zu halten und eine Mund-Nase-Bedeckung aufzusetzen, da sie den Innenraum sonst verlassen müssten. Darauf sollen die beiden mit Unverständnis und Aggressivität reagiert und gegen den Tresen geschlagen haben.
Der 24-Jährige soll dann mit Unterstützung zwei weiterer Mitarbeiter, zwei 28-Jährigen, die beiden mutmaßlichen Aggressoren aus dem Geschäft gedrängt haben. Zwischen dem 19-Jährigen und dem 24-Jährigen entbrannte nun eine körperliche Auseinandersetzung, bei der sich beide gegenseitig ins Gesicht geschlagen haben sollen. Anschließend flüchtete das Duo in Richtung Schönefelder Chaussee. Kurz vorher sollen die beiden noch geäußert haben, mit einer größeren Anzahl Personen zurückzukehren.
Gegen 17.30 Uhr sei dann eine unüberschaubare Gruppe Männer vor dem Imbiss erschienen. Zeugen sprachen von bis zu 100 Männern, die zum Teil mit Messern, Schreckschusswaffen und Pfefferspray bewaffnet gewesen sein sollen. Die Mitarbeiter sollen nun vor das Geschäft getreten sein, um sich gegen einen Angriff zu verteidigen. Dabei sollen sie den 19-Jährigen, der sich ebenfalls in der Gruppe befand, ergriffen und geschlagen haben. Mit Eintreffen der Einsatzkräfte flüchtete der Großteil der Gruppe und die Mitarbeiter haben sich wieder in das Geschäft begeben. Während der Sachverhaltsaufklärung fuhr ein Mann mit einem Auto vor das Geschäft und bat um Hilfe. Auf der Rückbank des Wagens lag der 19-Jährige ohne Bewusstsein und mit Verletzungen im Gesicht. Die Polizistinnen und Polizisten bargen den Mann aus dem Wagen, versorgten ihn und forderten Rettungskräfte an. Diese brachten ihn zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus.
Nachdem er dort wieder zu Bewusstsein kam, reagierte er äußerst aggressiv und wollte keine Angaben zum Geschehen machen. Eine Atemalkoholmessung ergab einen Wert von ungefähr 2,6 Promille. Nach ambulanter Behandlung konnte er seinen Weg fortsetzen. Vor dem Geschäft, in einem Beet, fanden die Einsatzkräfte noch einzelne Bewaffnungen, die sich beschlagnahmten. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruches, des Verdachts der einfachen und gefährlichen Körperverletzung und des Verstoßes gegen das Waffengesetz führt ein Kommissariat der Kriminalpolizei.
Kriminalität 2020 in Berlin - die Statistik im Detail
- Kriminalität in Berlin 2020 - der Überblick über die Kriminalitätsstatistik
- Sexuelle Straftaten - Zahl der Sexualstraftaten steigt auf Rekordhoch
- Mord und Totschlag - Die Zahl der Morde ist gesunken
- Politische Kriminalität - Deutlicher Anstieg der Taten
- Einbrüche - Weniger Eigentumdsdelikte in Berlin im ersten Shutdown
- Autodiebstähle - Weniger Kfz während des Lockdowns gestohlen
- Taschendiebstahl - Zahl der Taschendiebstähle in Berlin deutlich gesunken
- Körperverletzung - Ungefähr so viele Körperverletzungen in Berlin wie im Vorjahr
- Misshandlung von Kindern - Deutlich mehr Fälle von Kindesmisshandlung in Berlin
- Raub - Ähnlich viele Raubtaten in Berlin wie im Vorjahr
- Gewalt gegen Polizei und Feuerwehr - Täglich 20 Angriffe auf Einsatzkräfte