Berlin. Im vergangenen Jahr wurden 7505 Polizistinnen und Polizisten im Zusammenhang mit der Ausübung ihres Dienstes Opfer einer Straftat gegen die Freiheit und körperliche Unversehrtheit. Das sind 849 Fälle mehr als 2019 und bedeuten einen Anstieg um 12,8 Prozent. Von den 7505 geschädigten Polizisten wurden 1559 körperlich verletzt, zwölf von ihnen schwer. Das geht aus der am Freitag veröffentlichten Kriminalstatistik Berlin hervor. Die Gewalttaten gegen Feuerwehrkräfte erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von 149 auf 155, die Anzahl der betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sonstiger Rettungskräfte ging von 122 auf 111 leicht zurück.
„Schutz von Polizisten in dieser Stadt nichts wert“
„Der Schutz von Polizisten scheint in dieser Stadt nichts wert. Wenn die Zahlen in fast allen Bereichen zurückgehen, die Statistik aber 849 mehr Angriffe auf meine Kolleginnen und Kollegen aufweist, muss das den gewählten Abgeordneten zu denken geben. Wir reden über mehr als 20 Angriffe am Tag auf Menschen, die sich in den Dienst dieser Stadt stellen, die als besonders systemrelevant bezeichnet werden und die politische Entscheidungen auf der Straße umzusetzen haben“, teilte der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Norbert Cioma, mit. „Man hat im letzten Jahr deutlich gesehen, dass sich der Frust über die gesellschaftliche Gesamtsituation in erster Linie an Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Ordnungsämtern entlädt und dass vor allem auch die Versammlungsfreiheit dafür missbraucht wird. Dennoch aber nimmt man denen, die Grundrechte schützen, mit dem Versammlungsfreiheitsgesetz zahlreiche gewaltabschöpfende Maßnahmen, lässt Leute bewaffnet und vermummt auf Demos gehen, die niemand anmelden muss. Das erweckt durchaus den Eindruck, dass der Schutz von Polizisten in dieser Stadt nichts wert ist.“
Kriminalität 2020 in Berlin - die Statistik im Detail
- Kriminalität in Berlin 2020 - der Überblick über die Kriminalitätsstatistik
- Sexuelle Straftaten - Zahl der Sexualstraftaten steigt auf Rekordhoch
- Mord und Totschlag - Die Zahl der Morde ist gesunken
- Politische Kriminalität - Deutlicher Anstieg der Taten
- Einbrüche - Weniger Eigentumdsdelikte in Berlin im ersten Shutdown
- Autodiebstähle - Weniger Kfz während des Lockdowns gestohlen
- Taschendiebstahl - Zahl der Taschendiebstähle in Berlin deutlich gesunken
- Körperverletzung - Ungefähr so viele Körperverletzungen in Berlin wie im Vorjahr
- Misshandlung von Kindern - Deutlich mehr Fälle von Kindesmisshandlung in Berlin
- Raub - Ähnlich viele Raubtaten in Berlin wie im Vorjahr
- Gewalt gegen Polizei und Feuerwehr - Täglich 20 Angriffe auf Einsatzkräfte