Albertinenstraße

Polizei schießt bewaffneter Frau in Weißensee in die Beine

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Andreas Gandzior
Durch die abgegebenen Schüsse wurden Scheiben zerstört.

Durch die abgegebenen Schüsse wurden Scheiben zerstört.

Foto: Pudwell

Die Polizei hat am Mittwochabend an einer Tramhaltestelle in Weißensee eine bewaffnete Frau angeschossen. Sie wurde schwer verletzt.

Berlin. In Weißensee haben am Mittwochabend Polizisten eine bewaffnete Frau an einer Tramhaltestelle niedergeschossen und schwer verletzt. Wie ein Polizeisprecher gegenüber der Berliner Morgenpost sagte, wurden die Beamten gegen 21.45 Uhr zur Tramhaltestelle Albertinenstraße an der Berliner Allee alarmiert.

Als Grund der Alarmierung wurde eine Bedrohungslage mit einem Messer genannt. Eine 68-jährige Frau hatte einen Fahrgast mit einem Messer bedroht. Die Beamten stellten die Frau an der Haltestelle. Nach Angaben der Polizei hielt sie ein Messer in der einen und eine Schere in der anderen Hand. Trotz mehrfacher Aufforderungen, die Waffen fallen zu lassen, reagierte die Frau nicht. Auch einen Warnschuss in die Luft ignorierte die 68-Jährige.

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Schüsse in Weißensee: Polizeihund beendet Flucht der Verletzten

Mit dem Messer und der Schere in den Händen ging sie weiter auf die Polizisten zu, gab die Behörde an. Die beiden Beamten gaben daraufhin mehrere Schüsse auf die Frau ab. Dabei wurde sie an den Beinen verletzt.

Wie die Polizei weiter mitteilte, flüchtete sie trotz der Beinverletzungen in Richtung Greifswalder Straße. Erst ein Polizeihund beendete den Fluchtversuch, und die Beamten nahmen die Frau fest. Notfallsanitäter und ein Notarzt versorgten die Schwerverletzte. Anschließend wurde sie in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestand nach Angaben der Polizei nicht.

Weißensee: Frau noch nicht vernehmungsfähig

Die Hintergründe für das Verhalten der bewaffneten Frau sind noch unklar. Auch der Name und die Nationalität der Seniorin sind noch unklar. Nach Angaben der Polizei war die Frau am Donnerstagmittag noch nicht vernehmungsfähig, sollte aber, sobald medizinisch vertretbar, zeitnah von Ermittlern noch im Krankenhaus vernommen werden. Dort steht sie unter Polizeibewachung.

Die Polizisten, die die Schüsse abgegeben hatten, wurden nach dem Einsatz von einem Seelsorger betreut und traten anschließend vom Dienst ab. Mehrere Kugeln aus ihren Dienstwaffen durchschlugen die Scheiben des Haltestellenwartehäuschens sowie einen Fahrkartenautomaten.

Mordkommission hat nach Schüssen in Weißensee die Ermittlungen übernommen

Die Ermittlungen hat eine Mordkommission übernommen. Das ist üblich, wenn Polizisten von der Schusswaffe Gebrauch machen mussten. Die Spurensicherung des Landeskriminalamtes sicherte bis zum Donnerstagmorgen Projektile und DNA-Spuren. Die Berliner Allee war von der Mahlerstraße bis Höhe Smetanastraße bis in die Morgenstunden voll gesperrt.