Razzia in Rudow

Dresdner Juwelen-Diebstahl: Remmo-Zwilling entkommt erneut

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Axthiebe auf die Schmuck-Vitrine

Axthiebe auf die Schmuck-Vitrine

Ein Überwachungsvideo zeigt den spektakulären Juwelen-Diebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden.

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Im Fall des Juwelen-Diebstahls aus dem Grünen Gewölbe ist der Tatverdächtige Abdul Majed Remmo erneut entkommen.

Berlin. Der fünfte mutmaßliche Täter im Fall des spektakulären Dresdner Juwelen-Diebstahls ist erneut der Polizei entkommen. Das Spezialeinsatzkommando der Bundespolizei (GSG 9) und Fahnder vom Landeskriminalamt Sachsen durchsuchten am Dienstagmorgen eine Wohnung im Neuköllner Ortsteil Rudow. Sie fanden den gesuchten 21-jährigen Abdul Majed Remmo aber nicht, wie die Staatsanwaltschaft Dresden mitteilte. Beschlagnahmt wurden nur zwei Handys und mehrere Dokumente. Die Berliner Polizei war an dem Einsatz nicht beteiligt.

„Wir hatten die berechtigte Vermutung, dass er sich in der Wohnung aufhält“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden, Lorenz Haase, der Berliner Morgenpost. Ziel der Durchsuchung sei die Verhaftung des Verdächtigen gewesen. Remmo sei aber nicht in der Wohnung angetroffen worden. „Nach ihm wird weiterhin mit Hochdruck und auch öffentlich gefahndet.“

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Juwelen-Diebstahl in Dresden - Spur führte nach Berlin

Am 25. November 2019 hatten mehrere Täter bei einem der spektakulärsten Einbrüche der vergangenen Jahrzehnte aus der berühmten Schatzkammer Grünes Gewölbe in Dresden Juwelen mit kaum schätzbarem Wert gestohlen. Vermutungen und Spuren hatten schnell nach Berlin geführt.

Knapp ein Jahr später, am 17. November 2020, schlug die Polizei mit einer Großrazzia zu. Sie verhaftete drei verdächtige junge Männer aus der bekannten arabischstämmigen Remmo-Großfamilie und fand Werkzeuge, Festplatten, Computer, Handys sowie Macheten, Äxte und Schreckschusswaffen. Zwei 21-jährige Zwillingsbrüder konnten in der Nacht entkommen. Nach ihnen wurde international gesucht.

Spezielle Zielfahnder der Kriminalpolizei setzten sich auf ihre Spur, zunächst auch mit Erfolg. Am 14. Dezember verhaftete ein Spezialeinsatzkommando einen der Zwillinge in Neukölln. Der Mann besuchte dort laut Medienberichten eine Freundin. Über den flüchtigen Bruder sagte ein Staatsanwaltschafts-Sprecher damals noch: „Wir sind zuversichtlich, ihn zeitnah festnehmen zu können.“ Das klappte nun doch nicht so schnell wie erhofft. Die anderen vier Verdächtigen sitzen weiterhin in Dresden in Untersuchungshaft.

Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer (0351) 483 2233 entgegen.

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( dpa/ag )