Berlin . Bei der Demonstration „Raus aus der Defensive“ in Neukölln ist es zu Ausschreitungen gekommen. Polizisten wurden angegriffen.

Nach der Demonstration in Neukölln gegen die geplante Räumung der Szene-Kneipe Syndikat sind die Proteste in Prenzlauer Berg weitergegangen. Gegen 23 Uhr versammelten sich bis zu 150 Personen zu einem nicht angemeldeten Aufzug an der Kreuzung Knaackstraße Ecke Wörther Straße, der von Einsatzkräften bis zum Senefelder Platz begleitet wurde. Dort war der Aufzug auf rund 200 Personen angewachsen.

Die Teilnehmer stellten Hindernisse auf die Straße. Es wurden während des Aufzugs Scheiben von Autos zerschlagen und Spiegel abgetreten. Die Beamten wurden mit Steinen beworfen. In diesem Zusammenhang konnten drei Personen festgenommen werden. Anschließend teilten sich die Personen in kleinere Gruppen auf und entfernten sich in verschiedene Richtungen.

Ein Auto wurde beschädigt.
Ein Auto wurde beschädigt. © Peise

Neukölln: Linken-Demo wird wegen Gewalt vorzeitig beendet

Zuvor war es bei einer Demonstration unter dem Motto „ Raus aus der Defensive - Kiezkultur von unten verteidigen“ zu Ausschreitungen gekommen. Die linke und linksextreme Szene hatte zum Protest gegen die Schließung der Szenekneipe Syndikat im Schillerkiez aufgerufen, die nach einem Gerichtsurteil am 7. August geräumt werden soll. Etwa 400 Demonstranten waren zu einer sogenannten Fahrraddemo vom Herrfurthplatz über die Boddinstraße bis zum S-Bahnhof Neukölln angemeldet. Der Anmelder musste die Demonstration aber vorzeitig beenden, weil er keinen Einfluss mehr auf die Teilnehmer hatte.

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Kurz nach Beginn des Aufzugs wuchs er auf 2500 Personen an. An der Hermannstraße Ecke Flughafenstraße griffen die Demonstranten unvermittelt Polizisten an und bewarfen sie unter anderem mit Steinen und Flaschen. Auch Pyrotechnik wurde in Richtung der Beamten geschossen. Wie die Behörde mitteilte, wurden auch Beamte, die zur Verkehrsregelung eingesetzt waren, umzingelt und mit Steinen beworfen.

Die Demonstration blieb nicht lange friedlich.
Die Demonstration blieb nicht lange friedlich. © Dennis Meischen

Drei Polizisten mussten ins Krankenhaus

"Eine Polizistin konnte sich vor diesem Angriff nur zu Fuß in Sicherheit bringen, wobei sie von einer vermummten Personengruppe verfolgt und mit Gegenständen beworfen wurde", teilte die Polizei am Sonntag mit. Bei dem Angriff wurden drei Polizisten leicht verletzt. Ein weiterer Beamter erlitt einen Schock. Die Einsatzkräfte mussten ihren Dienst abbrechen. "Durch die Angriffe wurden mehrere Kolleginnen und Kollegen verletzt, drei von ihnen mussten in ein Krankenhaus verbracht werden, da sie zum Teil Verletzungen durch Glassplitter im Gesicht aufwiesen", hieß es von der Polizei. Außerdem wurden zwei Polizeiwagen beschädigt.

Diskussion zwischen Polizisten und Demonstranten
Diskussion zwischen Polizisten und Demonstranten © Thomas Peise

Die zum Teil vermummten Personen zündeten Mülltonnen an und blockierten Straßen mit Schildern sowie Rollern und Motorrädern. Außerdem wurde ein Parteibüro an der Hermannstraße beschädigt. Die Polizisten griffen daraufhin ein. Der Aufzug teilte sich und zog sich in die Hermannstraße und den Schillerkiez zurück. Erst durch nachalarmierte Kräfte konnte die Lage beruhigt werden. Es wurden mehrere Personen festgenommen.