Neukölln

100 Schuss scharfe Munition bei Clan-Razzia gefunden

Alexander Dinger
BKA-Chef: Kriminelle Clans sind international vernetzt

BKA-Chef: Kriminelle Clans sind international vernetzt

Die Experten auf der Berliner Konferenz über Strategien gegen kriminelle Mitglieder arabischstämmiger Clans am Donnerstag sind sich einig: Im Kampf gegen kriminelle Clans ist neben nationaler vor allem auch internationale Zusammenarbeit nötig.

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Am Donnerstagabend fand eine Razzia im Clanmilieu in Neukölln und Kreuzberg statt. Einsatzkräfte fanden 100 Schuss scharfe Munition.

Berlin. Eine erneute Razzia im Clan-Milieu hat in der Nacht zu Freitag zwischen 0.20 und 3.30 Uhr in Neukölln und Kreuzberg stattgefunden. Einsatzkräfte kontrollierten zwei Shisha-Bars in der Flughafenstraße und eine Bar in der Urbanstraße.

Letzteres gilt als Stammlokal der bekannten arabischen Großfamilie A.-C. Dort wurden 100 Schuss scharfe Munition hinter einem Heizkörper gefunden. Im weiteren Verlauf wurden Sprengstoffhunde eingesetzt, um mögliche weitere Munition und Waffen aufzufinden.

Razzia gegen Clans in Berlin: Wohnung des Lokalinhabers wird durchsucht

Die Beamten erwirkten einen Durchsuchungsbeschluss. Der 48 Jahre alte Inhaber des Lokals, die Bar und seine Wohnung in Neukölln wurden durchsucht. Es soll ein Zusammenhang mit einer Krankenhausschlägerei vor zwei Tagen in Kreuzberg bestehen. Näheres war zunächst nicht zu erfahren.

In den Bar-Räumen wurden verschiedene Hieb- und Stichwaffen, drei Sturmhauben und etwa zwei Kilogramm illegaler Tabak gefunden und beschlagnahmt. Ermittlungsverfahren wegen Steuerverstößen, Verstoß gegen das Berliner Datenschutzgesetz und Verstoß gegen das Waffengesetz wurden eingeleitet. Die Ermittlungen dauern an.

Razzia in Neuköllner Shisha-Bar: Sechs Kilogramm illegaler Tabak entdeckt

In der ersten Bar in der Flughafenstraße wurden etwa sechs Kilogramm illegaler Tabak beschlagnahmt. Die Einsatzkräfte untersagten den Weiterbetrieb eines Kohleofens, weil eine Abnahme durch einen Schornsteinfeger nicht vorlag. Außerdem wurde der Betrieb von Kameras in dem Lokal untersagt, da der Verdacht des Verstoßes gegen das Datenschutzgesetzt bestand.

In der zweiten Bar in der Flughafenstraße trafen die Polizisten keinen Verantwortlichen an. Auch hier wurden mehrere Aufzeichnungsgeräte festgestellt, deren Weiterbetrieb ebenfalls untersagt wurde.

Bereits am Donnerstagnachmittag hatten Pkw-Kontrollen stattgefunden. Zwei Autos wurden eingezogen. Drei Clanmitglieder wurden festgestellt und ein Strafverfahren wegen Schwarzarbeit eingeleitet.

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