Ein Carsharing-Auto, voll besetzt mit Männern und Jugendlichen, die dem Umfeld der bekannten Berliner Großfamilie R. zugerechnet werden, ist am Donnerstag mit hoher Geschwindigkeit vor einer Polizeikontrolle geflüchtet. Das erfuhr die Berliner Morgenpost aus Sicherheitskreisen. Fahrer soll laut Polizei ein 15-Jähriger gewesen sein.
Motorradfahrer machen Vollbremsung
Gegen 20.30 Uhr bemerkten Beamte des Landeskriminalamtes das Carsharing-Fahrzeug mit überhöhter Geschwindigkeit auf der Stadtautobahn A100 im Tunnel Innsbrucker Platz in Fahrtrichtung Nord. Die Zivilstreife nahm die Verfolgung auf und wollte das Fahrzeug stoppen. Der Fahrer des Mercedes beschleunigte jedoch und missachtete fortwährend die Anhaltesignale der Beamten.
Laut Polizei stellte sich die spektakuläre Flucht wie folgt dar: Nach der Abfahrt Schmargendorf hatte er sein Auto gewendet und war erneut auf die Autobahn gefahren, diesmal in Fahrtrichtung Süd. Auf der weiteren Strecke wechselte er mehrfach zwischen anderen fahrenden Autos die Fahrstreifen. Er verließ an der Abfahrt Alboinstraße die Autobahn und setzte seine Fahrt Richtung Süd über die Schöneberger Straße fort. Hierbei missachtete er mehrere rote Ampeln. Zwei vorfahrtsberechtigte Motorradfahrer konnten nur durch eine Gefahrenbremsung eine Kollision vermeiden.
Flucht endet an Ampelmasten
Die Flucht endete bei dem Versuch, von der Germaniastraße nach links in die Komturstraße einbiegen zu wollen. Er verlor die Kontrolle über den Wagen und prallte gegen einen Ampelmast. Zeugenaussagen zufolge sollen hier fünf Personen aus dem Fahrzeug gestiegen und über eine Gartenkolonie geflüchtet sein.
Die Polizisten nahmen einen 15-Jährigen, den sie zuvor bei der Verfolgung als Fahrer erkannt hatten, im Nahbereich fest. Das Fahrzeug wurde sichergestellt. Der jugendliche, nicht alkoholisierte Autofahrer blieb unverletzt und wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen dem Erziehungsberechtigten übergeben. Die Ermittlungen dauern an.