Berlin. Rund 200 Personen fanden sich am Sonnabendabend an dem teilweise leerstehenden Altbau ein. Ein Großaufgebot der Polizei schritt ein.

Am Weidenweg in Friedrichshain haben Linksautonome am Sonnabend gegen 20 Uhr eine Wohnung besetzt. Es handelt sich um das Gebäude mit der Hausnummer 63. Rund 200 Personen fanden sich an dem teilweise leerstehenden Altbau nach einer Demonstration ein und blockierten den Zugänge. 20 vermummte Personen besetzten das Haus, während weitere Personen vor dem Gebäude Parolen skandierten – überwiegend gegen die Polizei, die mit mehreren Hundertschaften am Weidenweg im Einsatz war.

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Einsatzkräfte machten ab 20.30 Uhr von einem Polizeifahrzeug aus Durchsagen und forderten die Unterstützer auf, den Bereich zu verlassen. Anderenfalls werde die Aufforderung mit Zwang durchgesetzt. Nach rund 15 Minuten begannen Polizisten, eine Sitzblockade direkt vor dem Haus aufzulösen, indem einzelne Personen weggetragen wurden.

Die Räumung des Hauses war gegen 2 Uhr abgeschlossen, wie eine Polizeisprecherin am Sonntagvormittag auf Nachfrage sagte. Insgesamt 87 Personen seien vorübergehend festgenommen, aber noch in der Nacht vor Ort wieder freigelassen worden. Ein Polizist sei durch ein Knalltrauma, vermutlich verursacht durch Pyrotechnik, verletzt worden. Über Verletzungen auf Seiten der Besetzter war der Polizei nichts bekannt. Die Polizei stellte mehrere Strafanzeigen aus, darunter wegen Hausfriedensbruchs, versuchter gefährlicher Körperverletzung, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz durch Vermummung und Störung einer Amtshandlung. Die Berliner Polizei war mit 390 Einsatzkräften vor Ort.

Auf einem linken Internetportal wurde am Sonnabendabend ein Statement zu der Aktion veröffentlicht. Darin heißt es, dass mit der Besetzung gegen die Wohnungspolitik des Senats und die Räumung eines linken Wohnprojekts in der Liebigstraße protestiert werde. „Hausbesetzungen sind eine legitime Antwort auf die gegenwärtigen Missstände“, hieß es.

Das Haus am Weidenweg liegt nur wenige hundert Meter entfernt von dem teilbesetzten Haus an der Rigaer Straße. Seit Jahren kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und linksautonomen Bewohnern des Hauses Rigaer 94 und ihren Sympathisanten.

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