Waffenverbots-Einsatz

S-Bahn-Kontrolle: Bundespolizei findet fünf vermisste Kinder

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Die Bundespolizei kontrollierte am Wchenende S-Bahn-Züge in Berlin

Die Bundespolizei kontrollierte am Wchenende S-Bahn-Züge in Berlin

Foto: Paul Zinken / dpa

Nach den Waffenverbots-Kontrollen am Wochenende zieht die Bundespolizei Bilanz. Auch fünf vermisste Kinder wurden gefunden.

Berlin. Bei umfangreichen Kontrollen in der Berliner S-Bahn hat die Bundespolizei in den beiden Wochenendnächten insgesamt 91 Straftaten festgestellt, teilte die Bundespolizei am Sonntagmorgen mit. Die Bundespolizei hatte zuvor per sogenannter Allgemeinverfügung für Freitag- und Samstagnacht ein Mitführverbot von gefährlichen Werkzeugen im Berliner S-Bahnverkehr erlassen.

Die Verfügung galt zwischen den Bahnhöfen Alexanderplatz und Lichtenberg. Dadurch waren in dieser Zeit Gegenstände verboten, die vom Waffenrecht nicht erfasst werden und ansonsten erlaubt sind – wie kleine Klappmesser, Stöcke, Baseballschläger und auch Werkzeuge wie Hämmer und Schraubendreher.

24 unerlaubte Waffen oder gefährliche Gegenstände entdeckt

Die Einhaltung des Verbots kontrollierte die Bundespolizei in den vergangenen beiden Nächten mit jeweils zusätzlich 180 Polizisten. Insgesamt führten die Beamten dabei 870 Personenkontrollen durch. Von den 91 festgestellten Straftaten führten Fahrgäste jedoch nur in 24 Fällen unerlaubte Waffen oder gefährliche Gegenstände mit sich. 17 Mal handelte es sich dabei um einen Verstoß gegen die neue Allgemeinverordnung. Die Beamten entdeckten in diesen Fällen Messer, Messerklingen, Pfefferspray, Schraubenzieher sowie mögliche Hiebwaffen und stellten sie zum Großteil sicher.

Den weit größeren Teil der registrierten Straftaten bildeten mit 67 Fällen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, teilte die Bundespolizei mit. Sieben Mal leisteten Fahrgäste zudem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Dreimal kam es zu Körperverletzungen. Daneben stießen die Beamten bei ihren Kontrollen auch auf fünf vermisste Kinder, zudem wurden neun Haftbefehle vollstreckt.

Zwei mexikanische Touristen niedergestochen

Mit ihrer Maßnahme reagiert die Bundespolizei auf eine deutliche Zunahme gewalttätiger Auseinandersetzungen im öffentlichen Nahverkehr, bei denen immer öfter Messer benutzt werden – und Opfer dadurch zum Teil schwer verletzt werden. Der jüngste Zwischenfall liegt erst knapp eine Woche zurück. Dabei wurden zwei junge mexikanische Touristen in einem S-Bahnzug auf der Ringbahn von einem bislang unbekannten Täter niedergestochen.

Zufrieden mit den Ergebnissen der Kontrollen zeigte sich der Präsident Bundespolizeidirektion Berlin Thomas Striethörster. "Die Zahl der festgestellten Verstöße sowohl gegen die Allgemeinverfügung als auch bei den Straftaten belegt, wie wichtig dieser Einsatz ist." Durch die Kontrollen hätten Straftaten verhindert sowie Reisende und Polizisten geschützt werden können.

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( cla )