Berlin. Ein Polizist ist bei einer Verkehrskontrolle in Kreuzberg schwer verletzt worden. Dem Zivilfahnder und seinem Kollegen fiel am Mittwochabend ein Autofahrer auf, der sich nicht an die Verkehrsregeln hielt, wie die Polizei am Donnerstagmorgen mitteilte. Sie folgten dem Mann, der kurz darauf auf einem Supermarktparkplatz hielt und ausstieg. Als der Beamte ihn zur Rede stellen wollte, stieg er wieder ein und startete den Motor. Der Polizist konnte noch die Fahrertür öffnen, wurde jedoch erfasst, als der Fahrer den Wagen zurücksetzte. Er wurde dabei zu Boden gerissen und verletzt - stieg aber trotzdem wieder zu seinem Kollegen ins Auto.
Die Polizisten lieferten sich anschließend eine Verfolgungsjagd mit dem Mann über mehrere rote Ampeln. An einer Kreuzung musste der Fliehende mit seinem Wagen kurz stehenbleiben, querende Autos blockierten den Weg. Hier gelang es den Polizisten, ihr Auto vor den Fluchtwagen zu fahren und diesen zu blockieren. Zusammen mit herbeigerufenen Kollegen konnten die Beamten den 41 Jahre alten Autofahrer festnehmen.
Nach einer Blutprobe und einer Identitätsfeststellung wurde der mutmaßliche Täter entlassen. Ihn erwarten unter anderem Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung und Straßenverkehrsgefährdung. Ob der Mann Alkohol im Blut hatte, war am Morgen noch unklar. Auch Angaben zu einem möglichen Motiv konnte die Polizei zunächst nicht machen. Der verletzte Polizist wurde erst nach der Festnahme in ein Krankenhaus gebracht, dort verblieb er stationär.