Die Berliner Polizei hat am Dienstagvormittag in Wedding einen mutmaßlichen Drogenlieferanten festgenommen. In der Wohnung des 32-Jährigen an der Londoner Straße fanden die Ermittler rund 1,6 Kilogramm Marihuana und knapp 2500 Euro Bargeld, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwochnachmittag mitteilten.
Die Drogen könnten nach derzeitigem Kenntnisstand für die Rauschgifthändler im Görlitzer Park bestimmt gewesen sein. Der 32-Jährige wurde einem Fachkommissariat der Kriminalpolizei überstellt.
Berliner Ermittlern gelingt es immer wieder, Lieferanten festzunehmen. Zuletzt waren Mitte Dezember bei zwei 18-Jährigen 19 Kilogramm Marihuana entdeckt worden.
Drogenhändler-Szene weiter präsent im Görlitzer Park
Seit Einführung der Null-Toleranz-Strategie gegen Drogenhändler im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg sind 511 Täter verurteilt worden. Verhängt wurden in den eineinhalb Jahren 41 Gefängnisstrafen, 67 Bewährungsstrafen, zahlreiche Jugendstrafen sowie 337 Geldstrafen. Das teilte die Senatsinnenverwaltung in einer Antwort auf eine CDU-Anfrage Mitte Dezember mit.
Gegen 2735 Verdächtige ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft wegen verschiedener Beschuldigungen. Von den knapp 6200 Straftaten, die in den 18 Monaten registriert wurden, hatten rund 2000 mit Drogen zu tun.
Der damalige CDU-Innensenator Frank Henkel hatte 2015 eine Null-Toleranz-Strategie mit verstärkten Kontrollen durch die Polizei in Kraft gesetzt. Auch der Besitz kleiner Mengen Marihuana wurde verfolgt.
Die Drogenhändler-Szene blieb aber weiter präsent im Park. Allerdings gingen durch die Polizeipräsenz die Drogenkriminalität und auch die kriminellen Begleiterscheinungen wie Überfälle, Gewalttaten und Diebstähle im und am Görlitzer Park zurück. Das zeigten kürzlich Zahlen aus einem polizeiinternen Lagebericht.
