Potsdamer Platz

Dönerfleisch verdorben, 19 Menschen im Krankenhaus

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E. Benalia und P. Oldenburger
Polizisten vor dem Dönerladen in den Potsdamer Platz Arkaden

Polizisten vor dem Dönerladen in den Potsdamer Platz Arkaden

Foto: Morris Pudwell

Mehrere Personen kamen mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus. Sie hatten in einem Imbiss am Potsdamer Platz gegessen.

Der Verzehr von Döner in Mitte hat für eine Reisegruppe aus Hessen mit der Einlieferung in Krankenhäuser geendet. Die Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren hatten nach Polizeiangaben am Mittwoch in den Potsdamer Platz Arkaden den Imbiss probiert. 14 von ihnen klagten wenig später über Übelkeit und Erbrechen. Die Ursache dafür ist noch unklar.

Die Polizei stellte daraufhin am Mittwochabend die Döner-Spieße sicher und schloss das Schnellrestaurant im Untergeschoss des Einkaufszentrums. Proben des beschlagnahmten Fleisch wurden der Lebensmittelaufsicht des Bezirks Mitte überstellt.

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Die Jugendlichen und ihre Betreuer waren nach dem verhängnisvollen Stopp in dem Einkaufszentrum mit zwei VW-Bussen weiter gefahren. Um 18.20 Uhr wurden Rettungskräfte die Feuerwehr zur Manfred-von-Richthofen-Straße Ecke Tempelhofer Damm gerufen, weil laut Einsatzleitstelle mindestens fünf Jugendlichen, bei denen es sich um junge Flüchtlinge aus dem Landkreis Waldeck-Frankenberg auf Berlin-Besuch handelt, plötzlich schlecht geworden war. Drei von ihnen kamen ins nahe gelegene St. Joseph-Krankenhaus, weitere ins Urban- und Wenckbachklinikum.

Gegen 18.45 Uhr rückten dann weitere Rettungswagen wegen der gleichen Symptome zum Mehringdamm aus, wo der zweite Bus einen ungeplanten Halt einlegen musste. Insgesamt 14 Betroffene mussten mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftung von der Feuerwehr in sechs verschiedene Kliniken eingeliefert werden. „Vor Ort wurde uns klar, dass die beiden Fälle zusammenhängen“, hieß es seitens der Feuerwehr.

Touristenfamilie wird ambulant versorgt

Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, hatte sich während der Rettungseinsätze auf dem Polizeiabschnitt 34 in Alt-Moabit eine Familie aus den Niederlanden gemeldet. Der 42-Jährige Vater, seine 40 Jahre alte Frau, deren 14 und elf Jahre alten Töchter und ein achtjähriger Junge klagten ebenfalls unter akuten Magenproblemen. Sie äußerten den Verdacht, sich durch den Verzehr von Döner eine Lebensmittelvergiftung zugezogen zu haben.

Auf Befragen stellte sich heraus, dass sie in dem gleichen Restaurant am Potsdamer Platz gegessen hatten. Die Touristenfamilie konnte auf der Wache ambulant medizisch versorgt werden, sagte ein Polizeisprecher. Ein Klinikaufenthalt blieb ihnen erspart, sie wollten lieber einen Arzt aufsuchen.

Döner-Restaurant bliebt vorläufig geschlossen

Die Untersuchung des von der Polizei beschlagnahmten Dönerfleisches dauert noch an. Das Veterinär- und Lebensmittelamt Mitte teilte am Donnerstag mit, dass eine umfassende mikrobiologische Untersuchung im Landeslabor Berlin-Brandenburg eingeleitet wurde. Ein Ergebnis liege bisher nicht vor.

Das Schnellrestaurant bleibe vorerst geschlossen. Die letzte amtliche Überprüfung dort fand am 25. Mai statt. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung und Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz.