„#8geben in Adlershof wegen einer mobilen Gefahrenstelle. Freilaufender Elefant gefährdet nicht nur den Verkehr. Mehrere Funkwagen unterwegs.“ Mit einem doch sehr ungewöhnlichen Tweet im Kurznachrichtendienst Twitter konnte die Berliner Polizei am Montag kurz nach Beginn ihrer Aktion in sozialen Medien zum Thema Verkehrssicherheit aufwarten.
Nach Angaben eines Sprechers handelte es sich sogar um zwei Elefanten aus einem Zirkus, die von Mitarbeitern herumgeführt wurden, allerdings nur auf einer Wiese am Zirkuszelt, was bei Anwohnern jedoch für einen Schreck gesorgt hatte.
#8geben - Alle Tweets der Berliner Polizei
Sieben Tage lang berichten Mitarbeiter der Polizei in Berlin, Brandenburg und mehreren anderen deutschen Großstädten live in erster Linie über das Unfallgeschehen mit verletzten Personen. Wiedergegeben werden auch Infos über Kontrollen und sonstige Vorfälle auf den Straßen. Fotos von Unfallorten sollen die Folgen des Ereignisses aufzeigen und so die Verkehrsteilnehmer wachrütteln und zu Verhaltensänderungen bringen.
Bus-Tacho zeigte 1,3 Millionen Kilometer
„Kolleg. unseres Verkehrsdienstes bemerken bei Routine-Check einen Reisebus mit diversen schweren Mängeln“, lautete der erste Tweet zu einem Bus, der schließlich als völlig fahruntauglich aus dem Verkehr gezogen wurde. Der Tacho des Fahrzeugs zeigte 1,3 Millionen gefahrene Kilometer an. Offenbar war schon lange nichts mehr instand gesetzt worden. „Bremse: Eisen auf Eisen, Ölverlust in Lenkhydraulik, verrottete Karosserie“, stellten die Beamten fest. Eine Radmutter ließ sich per Hand herausdrehen. Der Fahrer musste eine Sicherheitsleistung von 1800 Euro hinterlegen, den Reisenden wurde ein Ersatzbus beschafft für die weitere Fahrt. >> Alle Details zu dem Fall - hier <<
„Radlerin in Buckow offensichtlich von Pkw übersehen und über mehrere Meter auf der Motorhaube mitgenommen“ – Meldungen wie diese spiegeln hingegen das eher alltägliche, für die Beteiligten aber oft dramatische Geschehen auf den Straßen. Als das Twitterteam der Polizei den Ort des Geschehens erreichte, erwies sich der Unfall als vermutlich nicht ganz so schlimm: „Radlerin klagt nach Unfall über Schmerzen im Fuß und ist auf dem Weg ins Krankenhaus“, schrieben die Beamten weiter. „Bei der Fahrt geradeaus sind zwei Transporter einander aufgefahren“, hieß es am frühen Nachmittag aus Friedrichshain. Einer der Fahrer klagte anschließend über Rückenschmerzen.
Verkehrserziehung von Berliner Kindern
Aber nicht nur zu solchen Unfällen rücken die Polizei-Twitterteams aus. Auch beispielsweise bei der Verkehrserziehung von Kindern sind die Beamten dabei, um alles live im sozialen Netzwerk zu dokumentieren. „Bereits heute Früh haben unsere Kollegen vom A52 in Kreuzberg bei der Ausbildung von Schülerlotsen geholfen“, heißt es zu Fotos von Kindern, die in Warnweste und mit leuchtender Mütze sowie Kelle in der Hand unter fachkundiger Anleitung das Stoppen von Autos am Fußgängerüberweg üben.
Ein „positiver Drogentest nach Blechschaden in Spandau“ wird ebenso getwittert wie „Kein Bein- aber Nasenbruch bei Kollision zwischen Radfahrer & Pkw in Kreuzberg“. Daneben werden auch statistische Daten über das Unfallgeschehen sowie Tipps zur Vorbeugung verbreitet. Sie werden auch in Kurzform direkt in Unfalltweets eingebunden: „60-Jährige beim Überqueren der Straße von Taxi erfasst. Fußgängerüberwege nutzen“, heißt es. Abgerundet wird die Aktion mit Präventionsbeiträgen auf der Facebook-Fanpage. Die Aktion kann bei Twitter unter #8geben sowie @PolizeiBerlin_E verfolgt werden. Getwittert wird täglich von 11 Uhr an.