In Berlin akkreditierte Botschafter tauschten am vergangenen Sonnabend das diplomatische Parkett gegen den grünen Rasen: Mania Feilcke-Dierck, Präsidentin des Ambassadors Club , hatte zum jährlichen Golfturnier in den Märkischen Golfclub nach Phöben geladen. Als Schirmherr des Turniers startete Wolfgang Kubicki, Vizepräsident des Deutschen Bundestages mit Brasiliens Botschafter Roberto Jaguaribe im ersten Flight.
Diplomatie und Golf haben vieles gemeinsam: es gilt die Etikette zu beachten, Regeln einzuhalten und stets die Contenance zu bewahren, selbst wenn man vor Verzweiflung über das eigene misslungene Spiel am liebsten schreien würde. Beiden Herren gelang das vorbildlich, auch als Kubickis entscheidendende Putts mehrmals um haarscharf am Loch vorbeiliefen. Der brasilianische Botschafter beeindruckte durch sehr lange Abschläge und seine tapfere Entschlossenheit, den Ball auch aus dem tiefsten Gestrüpp herauszuschlagen.
Kubicki freute sich über 20 Punkte
„Der Platz ist wunderschön, aber herausfordernd. Ich muss hier unbedingt noch mal mit meiner Frau spielen“, meinte Kubicki, der sich bei einem Handicap von 20,8 freute, 20 Punkte erreicht zu haben. Sein Mitspieler aus Brasilien unterrichtete nach der Runde sofort die Botschafter-Kollegen über seinen mehr als 200 Meter langen Drive an der Bahn 18. Leider wurde der Sonderpreis dafür an Bahn 12 ausgespielt und ging an den Botschafter von Laos, Mayboua Xayavong.
Den Ambassadors Cup gewann der iranische Botschafter Mahmoud Farazandeh, obwohl er nach Aussage seiner Flightpartner auf der Runde sehr viele Bälle verloren hatte. Beim Dinner mit Jacobsmuscheln, geschmorten Kalbsbäckchen und einem internationalen Dessert-Buffet, das die Turniergäste mitgebracht hatten, wollte Südafrikas Botschafter „Stone“ Sizani die nächste Golfrunde verabreden. Doch Brasiliens Botschafter musste leider passen: „Seit wir eine neue Regierung haben, wollen alle etwas von mir, davor keiner. Jetzt habe ich keine Zeit mehr für Golf.“