Vor zwei Wochen stürzte Sängerin Vanessa Mai beim Proben einer Hebefigur in Rostock und verletzte sich so sehr am Rücken, dass sie Konzerte absagen musste. Doch nach Aufenthalten in drei verschiedenen Kliniken ist sie nun wieder fit und kann ihre aktuelle „Regenbogen“-Tour fortsetzen und am kommenden Donnerstag im Tempodrom auftreten. Dass ihr die Ärzte grünes Licht gegeben haben, sei das schönste Geschenk für sie gewesen, sagte die 26-Jährige, die am Mittwoch Geburtstag feierte. Ein Gespräch im „nhow Hotel“ in Friedrichshain nahe der Mercedes-Benz Arena, die im nächsten Jahr bei ihrer Arena-Tour auf dem Programm steht.
Nachträglich alles Gute zum Geburtstag. Was wünschen Sie sich für das neue Lebensjahr?
Vanessa Mai: So wie es ist, soll es weitergehen. Ich habe immer gesagt, dass Gesundheit so wichtig ist, das hat es noch mal eine ganz andere Bedeutung bekommen.
Die Ärzte haben Ihnen sehr geholfen, sagten Sie. Wer hat Sie noch unterstützt in der schweren Zeit nach dem Sturz?
Ich habe sehr viel Unterstützung von außen erfahren, von Fans und Kollegen. Und von meiner Familie natürlich, ganz besonders von meiner Schwiegermutter Andrea Berg. Sie war rund um die Uhr für mich da, hat alles möglich gemacht, damit ich hier wieder stehen kann. Ich bin ihr unglaublich dankbar.
Die Arena-Tour im kommenden Jahr wird ja noch einmal deutlich größer als Ihre aktuelle. Haben Sie im Hinblick auf Ihren Unfall Angst vor der Herausforderung, die da auf Sie zukommt?
Angst wäre fatal. Der Unfall war ein Warnschuss, den ich ernst nehme. Ich bin wirklich froh, dass der Unfall passiert ist, ich bin viel bewusster geworden. Es hört sich jetzt so an, als ob ich einen spirituellen Schuss bekommen hätte, habe ich aber nicht (lacht). Ich werde immer ehrgeizig bleiben, aber mein Körper ist keine Maschine, ich muss auf ihn hören. Das tue ich jetzt auch. Aber ich kann es kaum erwarten, wieder auf die Bühne zu gehen. Ich bin so froh, dass ich wieder tanzen kann. Es wird spektakulär, aber es wird gesund spektakulär (lacht).
Wie werden denn Ihre nächsten Auftritte aussehen?
Bei den Proben werden wir sehen, was tatsächlich geht. Der Arzt sagt, alles, was nicht wehtut, darf ich machen. Es wäre allerdings fatal, wenn ich jetzt sofort volle Kanone reinhaue und irgendwo runterspringe, das wird definitiv nicht der Fall sein. Aber es wird nicht weniger Erlebnis für die Leute sein.
Wie ist denn der Plan, wenn Sie mitten im Auftritt merken sollten, dass es nicht mehr geht?
Bei einem Auftritt wird so etwas nicht passieren, das weiß ich auf jeden Fall. Da bin ich voll drin und merke es höchstens danach. Es gibt aber sehr viele Dinge, auf die ich jetzt achte, und der Ablauf ist ein bisschen anders. Ich bin da ganz optimistisch.
Auf welche Lieder können sich die Fans jetzt freuen?
Es wird einen bunten Mix geben, und ich habe zwei neue Songs dabei, die ich nicht mehr länger zurückhalten wollte.
Vor einem halben Jahr hat Dieter Bohlen die Zusammenarbeit mit Ihnen wegen musikalischer Differenzen beendet. Nun auch mit Ihrer Schwiegermutter. Was halten Sie davon?
Alles cool. Entscheidungen werden ja getroffen, weil man sie fühlt. Vielleicht ist es ja auch ein Lebenswandel. Ich habe eine schöne Zeit gehabt mit ihm, bin ihm auch dankbar, aber Reisende soll man nicht aufhalten, und jetzt geht es weiter.
Gilt denn Ihr Credo „Mein Herz schlägt Schlager“ noch?
Ja! Und ich liebe es, damit zu spielen.
Könnten Sie sich vorstellen, auch mal in einem anderen Genre zu singen?
Mir ist es eigentlich egal, wie es heißt, und die Grenzen werden immer fließender. Meine Musik entwickelt sich immer mehr. Viele sagen, es ist schon Pop, aber es ist mein Schlager.
Welche Musik hören Sie zu Hause?
Querbeet, alles, sowohl Charts als auch alte Sachen.
Sie sind seit einem knappen Jahr verheiratet. Wie steht es um Ihren Kinderwunsch?
Ich bin ja selbst noch eins (lacht), da kann ich jetzt noch nicht dran denken. Wir haben ja unseren kleinen Hund, der uns sehr auf Trab hält.