Ob der Wandel vom Frauenschwarm zum knuffigen Leinwand-Bär nicht seltsam für ihn gewesen sei, fragt eine Reporterin in der Gesprächsrunde mit Elyas M’Barek am Sonntagvormittag im Soho House in Mitte. Der Schauspieler weiß nicht so recht, was er darauf antworten soll.
Vielleicht, weil die Verwandlung gar nicht so drastisch war: Wie M’Barek so dasitzt, freundlich, noch etwas verschlafen, mit Wuschelkopf und Knopfaugen sieht er selbst ein bisschen aus wie ein Plüschtier. Außerdem sind beide so etwas wie Nationalhelden – Elyas M’Barek wird seit „Fack ju Göhte“ (2013) gefeiert wie kaum ein anderer deutscher Leinwandstar in jüngster Zeit, während die Geschichte des Bären Paddington, dem M’Barek in der hiesigen Kinoversion seine Stimme leiht, schon seit Jahrzehnten zum Standard-Vorlese-Werk an britischen Kinderbetten gehört.
Die Kino-Adaption der Geschichte des kleinen Bären, den es aus Peru ins ferne London verschlägt und der die britische Hauptstadt ordentlich auf den Kopf stellt, könnte auch hierzulande ein großer Erfolg werden. Produzent des Filmes (unter anderen mit Nicole Kidman) ist David Heyman, der auch schon mit „Harry Potter“ die Kinokassen weltweit klingeln ließ.
Schallendes Kindergelächter tönte durch den Kinosaal bei der Premiere von „Paddington“, die direkt im Anschluss an das Interview mit Elyas M’Barek im Zoo Palast stattfand. Neben M’Barek und einer lebensgroßen Paddington-Figur, die an der Hand geführt werden musste, weil das Kostüm scheinbar die Sicht massiv einschränkte, waren dort auch der Regisseur Dani Levy und der Entertainer Oliver Kalkofe mit seiner Familie erschienen.
Der Held seiner Kindheit sei kein Bär sondern Spiderman gewesen, sagte Kalkofe: „Und er ist es heute noch. Ich habe zwei zwei Meter hohe Spiderman-Figuren zu Hause stehen. Und wäre gern selbst Spiderman. Bisher habe ich aber noch keine Spinne gefunden, die mich beißen wollte.“ „Paddington“ (Kinostart 4. Dezember) ist mit Spiderman nicht zu vergleichen. Der Film ist lustig, lieb, harmlos und sehr kindgerecht. Es sei, so Elyas M’Barek, „einer der wenigen Filme, den meine Kinder, wenn ich mal welche habe, sehen dürfen, bevor sie 18 sind“.