Zuerst kam sie 20 Minuten zu spät, dann fuhr sie Marina Ruperti ("Mona Lisa") ins Wort, die doch extra engagiert worden war, um Waris Dirie vom Podium aus Fragen zu stellen.
Ganz scharf geriet Waris Dirie der Ton, als sie, an einen Fotografen gerichtet, ins Mikro zischte: "Wenn du einschläfst, dann fliegst du raus." Fragen von geladenen Journalisten wollte Waris Dirie während der sogenannten Pressekonferenz seltsamerweise nicht beantworten - und auch nicht im Anschluss. "Ich beantworte keine Fragen. Ich habe keine Zeit", sagte sie auf Nachfrage. Die Bemerkung, wie es sein könne, dass sie sich weltweit als Menschenrechtsaktivistin präsentiere, andererseits keine Fragen zulasse, kommentierte sie bissig wie folgt: "Ich brauche keinen Vortrag." Sprach's und drehte sich weg. Schade.
Waris Dirie steht eigentlich für ein wichtiges Thema: den Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung. Zu erfahren war im Adlon, dass sie ausgesuchte Projekte unterstützen will, die Frauen in Afrika fördern. Waris Dirie selbst wurde 1965 in der somalischen Wüste geboren. Ihre Mutter liegt derzeit offenbar in Addis Abeba (Äthiopien) im Krankenhaus.