Berlin. Erbspüree, Hackepeter, Klopse und Bulette: Hier kommen Liebhaber der rustikalen Berliner Küche auf ihre Kosten. Zehn Tipps.
Die Berliner Küche wird überall in der Stadt serviert. Doch nur wenige Restaurants bieten dazu auch das passend rustikale Ambiente, oft mit Holzvertäfelungen und langer Tradition. Eine Auswahl.
Hellersdorf: Das beliebte Gasthaus direkt am S-Bahnhof
Seit 1897 gibt es hier eine Gaststätte. In den warmen Monaten kann man gut draußen sitzen. Dann kredenzt auch dort einer der Kellner das Eisbein mit hausgemachtem Erbspüree, Sauerkraut und Kartoffeln, die Rinderroulade mit Rotkohl und Klößen oder ein gebratenes Zanderfilet auf Spinat mit Salzkartoffeln.
Zur S-Bahn Kaulsdorf Heinrich-Grüber-Str. 1, Kaulsdorf, Tel. 562 70 03, tgl. 12–22 Uhr, Küchenschluss: 20.30 Uhr, im März noch Mo. Ruhetag, www.zur-s-bahn.de
Kreuzberg: Ein leckeres Hähnchen – mehr braucht es nicht

Die „Henne“ wurde bereits 1908 als „Wirtshaus zur Hirschecke“ eröffnet. Wer sagt, das Restaurants mit nur einem Gericht eine Erfindung der kulinarischen Gegenwart sind? Die „Henne“ trägt ihr (krosses!) Leibgericht bereits im Namen. Dazu kredenzt man Kartoffel- und Weißkrautsalat (mit Kümmel!). Und das alles in rustikaler Umgebung.
Henne Leuschnerdamm 25, Kreuzberg, Tel. 614 77 30, Di.–So. ab 17 Uhr, www.henne-berlin.de
Charlottenburg: Der Künstlertreff im Grolmankiez

Kieztreffpunkt, Künstlerkneipe – und auch die Touristen haben nichts falsch gemacht, wenn sie Westberliner Urigkeit im „Diener Tattersall“ vermuten. Was wir bestellen würden? Das Wiener Schnitzel oder die Königsberger Klopse? Hier kommt aber auch Hackepeter sowie Blut- und Leberwurst auf die antiquierten Holztische.
Diener Tattersall Grolmanstr. 47, Charlottenburg, Tel. 881 53 29, Mo.–Sbd. ab 18 Uhr, www.diener-berlin.de
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Köpenick: Das Schnitzel vom Schwein in vielen Variationen
Nahe des S-Bahnhofs Köpenick residiert das „Restaurant Sandmann“ schon seit vielen Jahren. Stammpublikum gibt es hier zuhauf, das hat das gut bürgerliche Lokal neben dem gemütlichen Ambiente seinen moderaten Preisen und speziell einem Gericht zu verdanken: dem Schweineschnitzel. Dutzende Variationen werden angepriesen, wahlweise aber auch mit Hühnerfleisch.
Sandmann Parrisiusstr. 19, Köpenick, Tel. 65 48 69 44, tgl. 10–22 Uhr, www.restaurant-sandmann.de
Tiergarten: Die Gaststube zu Ehren eines Schriftstellers
Die „Joseph Roth Diele“ ist ein Klassiker des kulturell beschwipsten Berlin-Gefühls, der sich selbst liebevoll als Gaststube bezeichnet. Hier gibt es Matjes auf Butterstulle und ein gepflegtes Bier vom Fass. Und wirklich überzeugende Rinderrouladen sowie hausgemachte Käsespätzle mit Speck oder vegetarisch. Ein gemütlicher, bodenständiger Laden.
Joseph Roth Diele Potsdamer Str. 75, Tiergarten, Tel. 26 36 98 84, Di.–Fr. 10–22 Uhr, www.joseph-roth-diele.de
Kreuzberg: Das „Max und Moritz“ ist eine Alt-Berliner-Institution
Und auch dieses Alt-Berliner Wirtshaus blickt auf eine lange Tradition zurück, sorgt man sich hier doch bereits seit 1902 um das Wohl der Gäste. Und das mit Hausmannskost wie Kartoffelsuppe, Hoppel Poppel, Eisbein oder auch „Rippenspeer nach Art des Fleischers Cassel“. Der Berliner Fleischer soll das Kassler erfunden haben.
Max und Moritz Oranienstr. 162, Kreuzberg, Tel. 69 51 59 11, Mi.–Mo. ab 17 Uhr, www.maxundmoritzberlin.de
Tiergarten: Der traditionelle Studententreff im S-Bahnbogen
Die Kneipe „Tiergartenquelle“ gibt es seit Jahrzehnten in einem Bogen des S-Bahnhofs. Doch schon nach dem ersten Bier, serviert in einem Steinkrug, hört man die polternden Züge nicht mehr. Dafür ist es zu gemütlich. Dazu gönnt man sich es einen schönen Teller Gulaschsuppe.
Tiergartenquelle Bachstr., S-Bahnbögen 482, Tiergarten, Tel. 392 76 15, Mo.–Fr. ab 16 Uhr, Sbd.+So. ab 14 Uhr, www.tiergartenquelle.de
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Köpenick: Das „Faltins“ ist ein Geheimtipp mitten im Wohngebiet
Seit 1920 wird das rustikale Restaurant von der Familie Faltin bewirtschaftet. Die Preise sind mehr als fair. Die kleine Speisekarte bietet Kaninchenleber mit Kartoffelpüree und Zwiebeln, das Bauernomelette, die hausgemachte Bulette oder das Kammkotelett mit Beilagen. Im Sommer kann man draußen sitzen.
Faltins Kaulsdorfer Str. 293, Köpenick, Tel. 656 42 25, Mi.–Sbd. ab 15, So. ab 12 Uhr, www.faltins-biergarten-berlin.de
Prenzlauer Berg: Die ehrliche Haut mit langer Tradition

Das „Metzer Eck“ ist eher eine Kneipe denn ein Wirtshaus. Aber eine ehrliche Haut mit langer Geschichte und herzlichen Tellern. Bratkartoffeln, Spiegelei, Linseneintopf. Wem das serviert wird? Einem Querschnitt der Berliner Gesellschaft.
Metzer Eck Metzer Str. 33, Prenzlauer Berg, Tel. 442 76 56, Mo–Fr 16–0 Uhr, Sbd. 18–0 Uhr, Küche bis 22 Uhr, www.metzer-eck.de
Tiergarten: Rustikale Kost am Anhalter Bahnhof

Die beliebte „Stadtklause“ am Anhalter Bahnhof existiert bereits seit dem Jahr 1909. Es gibt gutes Bier und eine rustikale Speisekarte. Der große Brotteller etwa bietet die perfekte Basis für einen feuchtfröhlichen Abend.
Stadtklause Bernburger Str. 35, Kreuzberg, Mo.–Sbd. 15-24 Uhr