Berlin. Zum Fahrplanwechsel kündigt die Berliner S-Bahn an, dass auf mehreren Linien das Platzangebot wächst. Wo Fahrgäste profitieren.
Gute Nachrichten für Fahrgäste der Berliner S-Bahn: Auf mehreren Linien will das Unternehmen künftig längere Züge einsetzen und damit das Platzangebot deutlich erhöhen. Das kündigte die S-Bahn anlässlich des Fahrplanwechsels am 10. Dezember an. „Mit dem von den Ländern Berlin und Brandenburg bestellten Gesamtpaket aus längeren Zügen, Taktverdichtungen und längeren Linien stehen in der Hauptverkehrszeit bis zu 6700 Sitzplätze pro Stunde mehr zur Verfügung“, heißt es in einer Mitteilung.
Profitieren von einem besseren Angebot werden Fahrgäste auf der Linie S1, die zwischen Wannsee und Oranienburg fährt., sowie auf der S2, die zwischen Blankenburg und Bernau unterwegs ist. Auf diesen Strecken sollen schrittweise längere Züge mit acht statt sechs Wagen eingesetzt werden. „Damit erhöht sich die Kapazität um rund 300 Plätze pro Zug“, erklärt die S-Bahn. Auf der S2 fuhren die längeren Züge teilweise schon.
Angespannte Personallage bremst Einsatz längerer Züge
Möglich wird das durch die neuen Züge der S-Bahn. Das letzte von 106 Fahrzeugen der Baureihe 483/484 ist im September in Betrieb gegangen. Dadurch konnten die alten, als „Coladosen“ bekannten S-Bahn-Züge in den Ruhestand geschickt und darüber hinaus die Flotte vergrößert werden. Allerdings schränkt die S-Bahn auch ein: Zu Beginn des neuen Fahrplans werden noch nicht auf allen Verbindungen längere Züge zum Einsatz kommen können. „Dies liegt an der angespannten Personalsituation in den betriebsnahen Werkstätten“, so das Unternehmen. Ziel sei es aber, die Zahl an Mitarbeitern dort weiter zu erhöhen.
Auch dichtere Takte sollen Verbesserungen für Pendler bringen. So sollen zusätzliche Züge außerdem dafür sorgen dass es in der Hauptverkehrszeit auf der Linie S1 alle fünf Minuten Fahrten zwischen Zehlendorf und dem Potsdamer Platz gibt. Dasselbe gilt auf der Linie S5 zwischen Mahlsdorf und Warschauer Straße. Die S3 fährt künftig in der Hauptverkehrszeit alle zehn Minuten zwischen Erkner und Charlottenburg, was auf der stark genutzten Stadtbahn drei zusätzliche Fahrten pro Stunde und Richtung bedeutet.
S26 und S85: Linenführungen ändern sich
Bei zwei Linien verändern sich außerdem die Streckenführungen. So fährt die S26 montags bis freitags neu von Teltow Stadt nach Blankenburg. „Damit wird ein zusätzliches Angebot zwischen Pankow und Blankenburg geschaffen“, heißt es. Auch dort sollen längere Züge mit sechs statt wie bisher mit vier Wagen für mehr Platz sorgen. Am Wochenende fährt die S26 unverändert bis zum Potsdamer Platz.
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Auch bei der Linie S85 gibt es eine Änderung, sie verkehrt montags bis freitags neu von Grünau nach Waidmannslust. Die S-Bahn erklärt, dass so eine neue Direktverbindung aus dem Südosten in den Nordwesten der Stadt geschaffen wird. Auch hier kommen Züge mit sechs Wagen zum Einsatz und schaffen zusätzlichen Platz zwischen Bornholmer Straße und Waidmannslust.
Waidmannslust soll dabei nur vorübergehend der Endpunkt der Linie sein: Nach Ende der Sperrung des Nord-Süd-Tunnels sowie weiteren Baumaßnahmen im Norden Berlins soll ab dem Frühjahr die Verbindung nach Frohnau verlängert werden. Am Wochenende verkehrt die S85 weiterhin auf ihrer bisherigen Strecke zwischen Schöneweide und Pankow.
Eröffnung der City-S-Bahn verschiebt sich auf 2024
Was dagegen nicht klappt, ist die eigentlich zum Fahrplanwechsel geplante Betriebsaufnahme der als City-S-Bahn bekannten Linie S15. Sie soll im ersten Abschnitt den Hauptbahnhof an den Nordring bis Gesundbrunnen anbinden, der Eröffnungstermin verschiebt sich allerdings ein weiteres Mal, weil die Infrastruktur noch nicht fertig ist. Angestrebt wird nun eine Eröffnung im Jahr 2024. Wann genau, ist noch nicht bekannt.