Berlin. Die Serie hält an: In der Nacht zu Montag haben Kriminelle die Wache der Freiwilligen Feuerwehr in Marzahn aufgebrochen.
Unbekannte Täter sind in der Nacht zu Montag in die Wache der Freiwilligen Feuerwehr an der Marzahner Blenheimstraße eingebrochen. Die Diebe haben sich offenbar über ein Rolltor Zugang verschafft, wie eine Sprecherin der Berliner Polizei bestätigte. Das sei aufgehebelt worden. Die Polizei wurde gegen 1.10 Uhr alarmiert.
Kriminelle haben es oft auf Spezialwerkzeug abgesehen, die die Feuerwehr zum Retten von Menschen benutzt und die sich auch für Einbrüche eignen. So wurde beim Einbruch ins Grüne Gewölbe in Dresden im 2019 ein sogenannter Hydraulikspritzer benutzt. Diesen hatte einer der mittlerweile Verurteilten zuvor in einer Feuerwache in Süddeutschland gestohlen.
Die Einbrecher sind bundesweit aktiv. Fachleute sprechen seit Jahren von einer Serie. In diesem Jahr wurde unter anderem bereits in die Feuerwachen Gatow, Schöneberg und Zehlendorf eingebrochen. Die Wache in Marzahn war zum Zeitpunkt des Einbruchs unbesetzt. Gestohlen wurde laut der Polizeisprecherin nichts.
Gewerkschaft fordert bessere Sicherung der Wachen
„Wir fragen uns schon, wie lange unsere Wachen und Wehren noch als Materiallager für die organisierte Kriminalität fungieren sollen“, sagt Oliver Mertens aus dem Vorstand der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin, die auch Feuerwehrleute vertritt. „Der Einbruch in der Nacht reiht sich nahtlos in eine lange Liste von Vorfällen ein, bei der das Maß langsam aber sicher überstiegen ist und Politik endlich handeln muss, um diesem Selbstbedienungsladen ein Ende zu machen.“
Es brauche eine flächendeckende Ausstattung aller Wachen mit moderner Alarm-, Video und Sicherheitstechnik, so Mertens weiter. Auch müsse darüber nachgedacht werden, „staatliche Liegenschaften wieder mit staatlichem Personal zu sichern“. Wie auch bei den meisten Polizeiwachen werden dafür meist private Sicherheitsdienste eingesetzt. „Wir haben zahlreiche verwendungseingeschränkte Kollegen, die mit entsprechender Fortbildung sowie angemessener Ausstattung die Sicherheit wie früher auf den Wachen als Hausposten und Fernmeldedienst gewährleisten könnten.“