Berlin. Ob Letzte Generation, Querdenker oder Nackt-PR: Warum man sich über den Missbrauch des Brandenburger Tors aufregen sollte.

Der Wutausbruch ist 20 Jahre her, doch er ist absolut aktuell: „Lasst die Finger vom Brandenburger Tor!”, mahnte im März 2003 der Historiker Christoph Stölzl in der Berliner Morgenpost. Aktivisten von Greenpeace hatten sich an die Quadriga geklebt, es ging gegen den Einmarsch der USA in den Irak. Was den Historiker empörte, war zum einen der Umgang des Berliner Senats mit dem „Hausfriedensbruch“ am Tor. Der damalige Kultursenator Thomas Flierl (PDS, heute Die Linke) hatte die Aktion im Vorfeld ausdrücklich geduldet und begrüßt. Zwar kündigte Innensenator Ehrhart Körting (SPD) Ermittlungen wegen Sachbeschädigung an. Doch im Abgeordnetenhaus fand sich für eine Missbilligung des Kultursenators keine Mehrheit.