Berlin. Der Streit zwischen Senat und Bezirk Mitte um Unterhaltskosten ist beigelegt. Zeit- und Kostenrahmen sind nicht mehr einzuhalten.

Der Streit zwischen dem Berliner Senat und dem Bezirk Mitte ist beigelegt. Der vom Senat bereits vor vier Jahren beschlossene Bau der Freitreppe vor dem Berliner Humboldt Forum kann kommen. „Ich habe wunderbare Neuigkeiten“, sagte Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt am Dienstag am Rande der Feierlichkeiten zur Fertigstellung des Schlossumfeldes. Ende der vergangenen Woche habe der Bezirk Mitte von Berlin die Übernahme der Unterhaltskosten zugesagt.

Visualisierung der Freitreppe vor dem Humboldt Forum im teilrekonstruierten Berliner Schloss
Visualisierung der Freitreppe vor dem Humboldt Forum im teilrekonstruierten Berliner Schloss © © bbz landschaftsarchitekten.

Wegen des Streits zwischen der Senatsverwaltung für Verkehr und dem Bezirk darüber, wer für die Reinigung und Beleuchtung der Treppenanlage sowie die Wartung des geplanten Fahrstuhls, der auch mobilitätsbeeinträchtigten Menschen den Zugang zum Spreekanal ermöglichen soll, hatte sich der Bau zuletzt immer wieder verzögert. Der Baustart war ursprünglich für 2022 vorgesehen. 2024 sollte die Treppe fertig sein.

Kostensteigerung durch Umplanungen und Zeitverzögerungen

Durch die Zeitverzögerungen und auch Umplanungen – ursprünglich war weder ein Aufzug noch die Pflanzung von Bäumen vorgesehen – sind die Kosten, die sich Bund und Land teilen, inzwischen deutlich gestiegen. So waren 2015 die Kosten noch mit 1,5 Millionen Euro beziffert worden. Ende 2019 beschloss der Senat dann den Bau inklusive Bäumen und Aufzug mit einem Kostenrahmen von rund 4,6 Millionen Euro. Im Oktober 2021 verkündete der damalige SPD-Bausenator Andreas Geisel dann, die Kosten seien auf 7,2 Millionen Euro gestiegen. Angesichts von Inflation und der enormen Kostensteigerung am Bau muss nun mit einem zweistelligen Millionenbetrag gerechnet werden.

Blick auf das Humboldtforum in Berlin Mitte am 12. September 2023. Fast alle Außenflächen der großen Museumsanlage sind jetzt fertiggestellt. Die Freitreppe soll bald folgen.
Blick auf das Humboldtforum in Berlin Mitte am 12. September 2023. Fast alle Außenflächen der großen Museumsanlage sind jetzt fertiggestellt. Die Freitreppe soll bald folgen. © FUNKE Foto Services | Jörg Krauthöfer

Die 38 Meter breite Treppe als Teil des größeren Schlossplatzes, der nach dem Entwurf des Büros bbz landschaftsarchitekten gestaltet wurde, soll direkt neben dem Einheitsdenkmal liegen. Auch dieses Projekt hat sich mehrfach verzögert. „Unsere Verwaltung hat die Baugenehmigung erteilt“, sagte die Senatsbaudirektorin der Berliner Morgenpost. Da die Wippe aber beweglich sei, berge dies Risiken. Die Prüfung dieser Risiken sei noch nicht abgeschlossen, teilte Kahlfeldt auf Nachfrage mit.

Denkmal sollte ursprünglich 2013 fertig sein

Eigentlich sollte das 2007 vom Bundestag beschlossene Denkmal bereits 2013 fertig sein. Dann wurde der 3. Oktober 2019 als neuer Eröffnungstermin genannt. Als daraus nichts wurde, hieß es, am 3. Oktober 2022 sei es soweit. Auf dem offiziellen Hauptstadtportal Berlin.de steht noch: „Voraussichtlich im Jahr 2023 wird das von langer Hand geplante Freiheits- und Einheitsdenkmal – die sogenannte Einheitswippe – vor dem Humboldt Forum eingeweiht.“ Und weiter: „Noch ist nicht bekannt, zu welchem Termin das Denkmal eröffnet wird und welche Feierlichkeiten zur Eröffnung des Denkmals geplant sind“, heißt es in einer vorsichtigen Ergänzung.

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