Berlin-Kreuzberg

Massenschlägerei: Familien gehen erneut aufeinander los

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Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens.

Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens.

Foto: David Inderlied/dpa/Symbolbild

Zwei Familien haben ihren Konflikt erneut auf dem Mehringplatz in Kreuzberg ausgetragen. Die Polizei war im Großeinsatz.

Berlin. Ein Streit zwischen zwei Familien in Kreuzberg ist in die nächste Runde gegangen: Nachdem es bereits am Freitag eine Massenschlägerei auf dem Mehringplatz gab, musste die Polizei am Samstag erneut anrücken. "Uns liegen aktuell keine Erkenntnisse vor, dass es sich um Familien aus dem Clan-Milieu handelt", sagte ein Polizeisprecher.

Wie die Behörde mitteilte, soll am Samstag gegen 16.45 Uhr eine Gruppe von rund 20 Männern – bewaffnet mit Metallstangen, Holzlatten und Pfefferspray – eine Gruppe von ungefähr 15 Jugendlichen auf dem Mehringplatz verfolgt haben. Als die Polizisten eintrafen, flüchteten beide Gruppen in unterschiedliche Richtungen.

Doch damit nicht genug. Gegen 17 Uhr trafen rund 100 Personen auf dem Mehringplatz aufeinander. Nach verbalen Streitigkeiten und Provokationen der jeweiligen Familienoberhäupter entbrannte eine Auseinandersetzung, bei der ungefähr 70 Personen mit Fäusten aufeinander einschlugen. Polizisten, die noch vor Ort waren, mussten Zwangsmaßnahmen und Reizstoff einsetzen, um die Gruppen voneinander zu trennen und die Auseinandersetzung zu beenden. Weitere Einsatzkräfte wurden hinzugerufen, um die Lage zu beruhigen. Verletzte soll es nicht gegeben haben.

Um weitere Auseinandersetzungen zwischen den beiden Familien zu verhindern, ist die Polizei verstärkt auf dem Mehringplatz und in der Umgebung unterwegs. Die Polizei leitete ein Strafermittlungsverfahren wegen des Verdachts des besonders schweren Landfriedensbruches ein.

Mehrinplatz in Kreuzberg: Massenschlägerei mit Verletzten am Freitag

Bereits am Freitag war eine Auseinandersetzung zwischen den beiden Familien eskaliert. Ein 33-Jähriger hatte sich zunächst mit mehreren Menschen auf dem Mehringplatz gestritten. Es sollen immer mehr Angehörige beider Familien hinzugekommen sein. Ein weiterer Mann soll mit einer Schreckschusswaffe in die Luft geschossen und Menschen bedroht haben. Es sei eine Schlägerei mit rund 20 Beteiligten entstanden. Ein Unbekannter soll dem 33-Jährigen dabei in den Rücken gestochen haben. Dieser kam in ein Krankenhaus. Drei weitere Männer wurden ebenfalls durch Schnitte verletzt.

Die Polizei ermittelte einen 18-jährigen, mutmaßlich am Streit beteiligten Mann. Währenddessen entwickelte sich erneut eine Auseinandersetzung - dieses Mal mit bis zu 30 Menschen. Die Beamten forderten Verstärkung an, um die Menge zu beruhigen und aufzulösen. Es wird wegen besonders schweren Landfriedensbruchs ermittelt.

Schlägerei in der High-Deck-Siedlung in Neukölln

Schon in der Nacht zum Mittwoch war es in der High-Deck-Siedlung in Neukölln zu einer Schlägerei unter 15 Menschen gekommen. Laut Polizei waren mehrere der Beteiligten miteinander verwandt. Ein Zusammenhang mit den erneuten Schlägereien auf dem Mehringplatz in Kreuzberg konnte nicht hergestellt werden.

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( JP/dpa )