Berlin. Die Verlängerung der Straßenbahnstrecke ab dem Berliner Hauptbahnhof ist fertig. Die Pläne für die Linie M10 gehen aber schon weiter.
Um genau 10.19 Uhr konnte Betriebsvorstand Rolf Erfurt die entscheidende Urkunde in die Höhe recken. Sie bescheinigt den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), dass sie den Betrieb auf der neuen Straßenbahnstrecke durch Moabit aufnehmen dürfen. Seit Sonnabend fahren die Züge auf der Linie M10 nun über den Berliner Hauptbahnhof hinaus bis zur Turmstraße. Die BVG rechnet mit rund 10.000 Menschen, die die neue Strecke täglich nutzen werden.
Der neue Abschnitt führt über die Invalidenstraße, Alt-Moabit und Rathenower Straße bis in die Turmstraße und endet am dortigen U-Bahnhof auf Höhe der Heilandskirche. Fünf neue Haltestellen sind entlang der 2,2 Kilometer Strecke entstanden, in die rund 33 Millionen Euro investiert wurden. Neben den Gleisen für die Straßenbahn sind auch die Fahrbahnen mitsamt Radwegen erneuert worden. Weil die Linie M10 Teilstücke der Buslinien 187, 245 und N40 bedient, werden deren Routen nun angepasst.
BVG setzt auf politische Unterstützung bei Ausbau des ÖPNV in Berlin
Zuletzt, sagte BVG-Betriebsvorstand Erfurt, sei fast 24 Stunden am Tag gearbeitet worden, um die Straßenbahnstrecke nun eröffnen zu können. Die BVG erhalte momentan großen Rückenwind, so Erfurt weiter. „Wir hoffen, dass dieser Rückenwind mindestens bis zum Ende der Legislatur anhält, denn wir brauchen für den Ausbau des ÖPNV natürlich die politische Unterstützung.“ Sowohl Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) als auch Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) sicherten diese Unterstützung am Sonnabend zu.

Für die Linie M10 soll der Ausbau bis zur Turmstraße nur der Anfang sein. Geplant ist, dass die Tram im nächsten Schritt weiter bis nach Jungfernheide fährt. Nach BVG-Angaben steht die Entwurfsplanung für den etwa 3,5 Kilometer langen Abschnitt kurz vor dem Abschluss, sodass im nächsten Jahr das erforderliche Planfeststellungsverfahren starten könnte. Mit einer Eröffnung wird frühstens 2028 gerechnet.
Ab dem Jahr 2030 könnten die Straßenbahnen dann im besten Fall bis zur Urban Tech Republic auf dem ehemaligen Flughafen Tegel fahren. In die andere Richtung, also über die Warschauer Straße hinaus, ist eine Verlängerung der Linie bis zum Herrmannplatz angedacht, die der Senat aus CDU und SPD allerdings noch einmal überprüfen will.
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