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Schulstart in Berlin: So ist die Situation in den Bezirken

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Faktencheck: Ausgaben für Bildung höher als für Verteidigung

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Berlins Schülerinnen und Schüler sind startklar für das neue Schuljahr. Aber sind es die Bezirke auch? Ein Überblick.

Berlin. Lehrkräftemangel, fehlende Schulplätze, Verzögerung bei Bauarbeiten. Manche Berliner Bezirke schlagen Alarm, andere starten entspannt in das neue Schuljahr. So ist die Lage.

Friedrichshain-Kreuzberg

Die Bauprojekte an manchen Schulen haben sich verzögert. Doch keine davon würden den Unterrichtsbetrieb zu Schuljahresbeginn gefährden, heißt es vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg. Die Lehrkräfteausstattung liege bei nahe zu 100 Prozent, so Schulstadtrat Andy Hehmke (SPD): „Natürlich handelt es sich dabei nicht nur um voll ausgebildete Lehrkräfte, sondern auch um Quereinsteigende.“ Hinzu käme, dass vor Gericht noch Schulplatzklagen liefen. Sollte eine zusätzliche Klasse eröffnen müssen, erhöhe dies den Lehrkräftebedarf.

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Steglitz-Zehlendorf

Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf startet entspannt in das neue Schuljahr. „Mit Blick auf den allgemeinen Lehrkräftemangel in Berlin sind die Schulen in Steglitz-Zehlendorf gut mit Lehrkräften ausgestattet, sodass einer vernünftigen Beschulung der Kinder eigentlich nichts im Wege stehen sollte“, heißt es aus dem Büro der Bildungsstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU). In den vergangenen Wochen hätten einige Bau- und Sanierungsarbeiten erfolgreich abgeschlossen werden können.

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Spandau

Die Schulplatzsituation in Spandau sei „sehr angespannt“, so das Schulamt des Bezirks. Zwar konnten alle Schulanfänger, „die einen Platz an einer öffentlichen Schule gewünscht haben, mit einem Schulplatz“ versorgt werden. Dafür habe man aber zusätzliche Klassen einrichten müssen. Die Auslastung liege bei „nahezu 100 Prozent“. Besonders schlecht sei die Lage in den Ortsteilen Falkenhagener Feld, Haselhorst und der Siemensstadt. Noch alarmierender sei die Situation für weiterführende Schulen. 70 Gymnasiasten müssten in andere Bezirke ausweichen.

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Pankow

Wie zu erwarten, gibt es im bevölkerungs- und schülerreichsten Bezirk Pankow zum Start ins neue Schuljahr einige Baustellen. So werden laut Bezirksamt die beiden Ausweichschulen nicht rechtzeitig zu Schuljahresbeginn fertig. Während am Standort Eschengraben der Betrieb trotz unfertiger Außenanlagen starten kann, müssen die Schüler des Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasiums voraussichtlich noch rund zwei Wochen lang in Teilen am alten Standort unterrichtet werden oder ins Homeschooling wechseln. Erst dann können sie in den Neubau an der Werneuchener Wiese einziehen.

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Reinickendorf

Die Lage zum Schulanfang in Reinickendorf sei im Allgemeinen zufriedenstellend, heißt es vom Bezirksamt. Alle Schülerinnen und Schüler seien mit einem Schulplatz versorgt. Schwierig stelle sich die Situation in der Grundschulregion Reinickendorf-Ost dar, wo mehr Kinder beschult werden müssten, als die Kapazität der fünf Grundschulen hergeben. Drei Schulen müssten deswegen seit Jahren eine zusätzliche erste Klasse einrichten und seien an ihrer Belastungsgrenze gekommen.

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Marzahn-Hellersdorf

Im Bereich der Grundschulen seien alle Schulanfänger in der Schulregion Marzahn-Hellersdorf versorgt, so das Bezirksamt auf Anfrage. Im Übergangsverfahren zur siebenten Klasse hätten Erst-, Zweit-, und Drittwünsche für bezirkliche Schulen nicht immer berücksichtigt werden können. Mit Bemühungen sei es dem Bezirk gelungen etwa 93 Prozent der Schulplatzwünsche im Übergangsverfahren zu berücksichtigen. Trotz aller Verdichtungsmaßnahmen könne der Bezirk für 26 Schülerinnen und Schüler keinen Schulplatz in Marzahn-Hellersdorf anbieten, diese müssen nach Tempelhof-Schöneberg ausweichen.

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Mitte

In Mitte kann der Unterricht voraussichtlich überall nach der Stundentafel stattfinden. Die stark nachgefragte Grundschule am Brandenburger Tor hat die erste Klasse ihres Europaschulzweigs in Russisch an die Brüder-Grimm-Schule ausgelagert, man kämpfe noch mit dem Umbau des Verwaltungsbereichs. Die ersten und zweiten Klassen der Anna-Lindh-Schule ziehen nach dem Umbau des neuen Schulgebäudes den älteren Schülern hinterher an den Saatwinkler Damm.

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Charlottenburg-Wilmersdorf

In Charlottenburg-Wilmersdorf seien die Schulen mit 94 bis 100 Prozent ausgelastet. Insgesamt verfügt der Bezirk über 48 öffentliche Schulen in bezirklicher Verwaltung. Auch wenn in fast allen Schulen des Bezirks in den Sommerferien gebaut worden sei, sei es zu keinen Bauverzögerungen gekommen.

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Tempelhof-Schöneberg

Tempelhof-Schönebergs Schulen stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie die in anderen Bezirken. Trotz Raumnot gelingt es aber, alle mit einem Schulplatz zu versorgen. Dies wird erschwert, da zusätzlich Schüler aus anderen Bezirken die Schulen in Tempelhof-Schöneberg besuchen. „Im Bereich der weiterführenden Schulen bedeutet dieser positive Wanderungssaldo, dass wir aktuell mehr als 800 Schülerinnen und Schüler, die nicht in unserem Bezirk wohnhaft sind, zusätzlich an unseren bezirklichen Schulen beschulen“, erklärt eine Bezirksamtssprecherin auf Nachfrage.

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Lichtenberg

Einschränkungen zu Beginn des neuen Schuljahres aufgrund von etwaigen Sanierungsarbeiten sind der Bildungs-Bezirksstadträtin Lichtenbergs, Catrin Goksch, nicht bekannt, wie sie auf Anfrage der Berliner Morgenpost mitteilt. 18 Schülerinnen und Schüler könnten nicht in Lichtenberger Schulen untergebracht werden. Diese hätten Schulplätze in Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf und Marzahn-Hellersdorf erhalten.

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