Berlin (dpa/bb). Die positiven Erfahrungen bei den Special Olympics in Berlin müssen nach Einschätzung von Grünen und Linken für mehr Engagement für die Inklusion behinderter Menschen genutzt werden. „Menschen mit Lernschwierigkeiten waren in dieser Woche endlich einmal sichtbar. Es darf nun nur nicht der Fehler gemacht werden, dass es bei diesem einen Mal bleibt“, sagte die sportpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Klara Schedlich, am Donnerstag bei der letzten Plenarsitzung vor der Sommerpause im Abgeordnetenhaus.
Berlin habe es bei der Organisation der Weltsportspiele für geistig und mehrfach Beeinträchtigte außerdem nicht geschafft, die Hürden, mit denen behinderte Menschen im Alltag konfrontiert seien, im Vorfeld an allen Stellen abzubauen. An vielen Stellen habe Inklusion „nicht so gut funktioniert“, kritisierte Schedlich. So hätten Rollstuhlplätze im Olympiapark teilweise keine Sicht auf Sportflächen und Monitore geboten.
Die inklusionspolitische Sprecherin der Linke-Fraktion, Katina Schubert, ergänzte, man müsse den inklusiven Breitensport in Berlin nun vorantreiben. Noch immer gebe es Berührungsängste zu Menschen gerade mit geistiger Beeinträchtigung, sagte Schubert. „Noch immer gibt es viel zu wenige inklusive Sportanlagen, noch immer scheitern zu viele Sportbegeisterte an fehlenden Transportmöglichkeiten zu den Sportstätten, weil Begleitdienste und Assistenzdienste zu wenig verfügbar sind.“
Die Weltspiele der geistig und mehrfach Beeinträchtigten in Berlin mit 6500 Athleten, knapp 20.000 Freiwilligen und 330.000 Zuschauern sind am Sonntag zu Ende gegangen.