7000 Athleten in Berlin

Spranger ruft zum Besuch der Special Olympics auf

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Joachim Fahrun
Mit Spaß und Einsatz waren die Athleten bei den letzten Weltspielen 2019 in Abu Dhabi bei der Sache.

Mit Spaß und Einsatz waren die Athleten bei den letzten Weltspielen 2019 in Abu Dhabi bei der Sache.

Foto: Sascha Klahn

Sportsenatorin Iris Spranger wirbt für Weltspiele der geistig behinderten Sportler ab dem 16. Juni. 7000 Athleten kämpfen um Medaillen.

Berlin.  Die Berlinerinnen und Berliner sollen dafür sorgen, dass die Special Olympics für die 7000 teilnehmenden Athleten aus 190 Ländern zu einem ganz besonderen Erlebnis werden. Sportsenatorin Iris Spranger nutzte auch mangels anderer Beschlüsse des Senats am Dienstag die Pressekonferenz nach der Sitzung, um für die Großveranstaltung zu werben, die vom 17. bis 25. Juni in Berlin stattfindet. „Ich möchte, dass so viele Berliner wie möglich teilnehmen“, sagte Spranger: „Ich möchte, dass viele Menschen diese Emotionen mitbekommen.“

Die Weltspiele der geistig behinderten Sportler – die stets im Anschluss an die Olympischen Spiele ausgetragenen Paralympics sind für körperlich beeinträchtigte Athleten – sind erstmals in Deutschland zu Gast. Die Spiele werden alle vier Jahre ausgetragen. „Das ist wesentlich größer, als was wir bisher hatten“, sagte die Sozialdemokratin. Ihr Haus rechnet mit 15.000 Anreisen durch Betreuer und Angehörige der Teilnehmer.

7000 Athleten aus 190 Ländern kämpfen in 26 Sportarten um Medaillen

In 26 Sportarten von Badminton bis Volleyball wird um Medaillen gekämpft. Die Organisatoren haben viele Wettkämpfe mitten in die Stadt verlegt, um auch so dem Leitgedanken der Inklusion Rechnung zu tragen. Oft ist der Eintritt frei. So werden die Radfahrer über die Straße des 17. Juni rollen, am Beach-Mitte wird Volleyball gespielt, auf dem Wannsee gesegelt und die Basketballer werfen ihre Körbe am Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus. Hier ist auch das Special Olympics-Festival geplant.

Andere Sportarten werden an klassischen Wettkampfstätten im Olympiapark oder auf dem Messegelände ausgetragen. Die Eintrittskarten für diese Ereignisse werden zu Preisen zwischen sechs und acht Euro angeboten. Das Flat-Rate-Ticket für alle Wettbewerbe kostet zwischen 24 und 32 Euro. Ihr sei es wichtig gewesen, die Eintrittspreise niedrig zu halten, sagte Spranger. www.berlin23/tickets

Bund und Land Berlin tragen den größten Teil der Kosten von 130 Millionen Euro

Für das Thema des Zusammenlebens zwischen behinderten und nicht-behinderten Menschen in der Stadt könnten die Spiele einen Schub geben, hofft man im Senat. Auch deswegen hat Berlin mit 47 Millionen Euro die gleiche Summe wie der Bund zur Verfügung gestellt. Zudem zahlt die Stadt noch 4,2 Millionen aus dem Nachhaltigkeitsprogramm für Sportstätten. Damit bringt die öffentliche Hand den weit überwiegenden Teil des Budgets von 130 Millionen Euro auf. Den Rest tragen Sponsoren, die Zuschauereinnahmen spielen nur eine untergeordnete Rolle.

„Der Senat sieht die Chance, Berlin als internationale inklusive Sportmetropole zu positionieren“, sagte Spranger. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf weitere Inklusionsprojekte. So soll die Museumsinsel leichter zugänglich werden und ihre erklärenden Texte auch in leichter Sprache formulieren. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg plane eine barrierefreie App, um Menschen selbstbestimmt leichter durch die Region zu lenken. Im Landessportbund kümmert sich ein Inklusionsmanager um das Thema.

Sportsenatorin sieht Special Olympics nicht als Testlauf für Olympiabewerbung

Dass Berlin mit den Special Olympics einen Testlauf für eine Olympiabewerbung durchspiele, wollte Spranger nicht bestätigen. Berlin entscheide nicht alleine über Olympia. Das mache der Deutsche Olympische Sportbund für das ganze Land. „Es werden sich nicht einzelne Städte bewerben“, sagte Spranger.