Berlin/Neubrandenburg. Die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg hat Anklage gegen drei Berliner erhoben. Sie sollen den Virologen Christian Drosten (50) auf einem Zeltplatz an der Mecklenburgischen Seenplatte beschimpft haben. Einem 48-jährigen Mann werden Verleumdung, Beleidigung und versuchte Nötigung vorgeworfen, wie ein Sprecher der Behörde sagte. Außerdem sollen seine Frau und ein Bekannter den Virologen Ende Juni 2022 auf dem Campinggelände bei Wesenberg öffentlich beleidigt haben. Drosten erlangte als Experte in der Corona-Pandemie bundesweit Bekanntheit. Er sah sich allerdings auch oft Anfeindungen ausgesetzt.
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Die Beschuldigten sollen Drosten vor anderen Campern unter anderem einen „Massenmörder“ und „Verbrecher“ genannt haben. Außerdem sei behauptet worden, er führe wissenschaftliche Titel zu Unrecht. Seit 2017 ist Drosten Professor und Institutsdirektor an der Charité in Berlin. er hatte sich nach eigenen Angaben nur kurz auf dem Campingplatz aufgehalten, war planmäßig abgereist und hatte die Vorfälle angezeigt.
Drosten sollte vom Campingplatz vertrieben werden
Laut Staatsanwaltschaft wollten die Beschuldigten Drosten so von dem Campingplatz vertreiben. Außerdem sollen gegen den Willen des Virologen Handyaufnahmen von ihm verbreitet worden sein. Über die Anklage soll nun das Amtsgericht in Waren an der Müritz verhandeln.