Pankow

Ekel-Duschen bei der Polizei - Gewerkschaft schlägt Alarm

| Lesedauer: 2 Minuten
Die Ekel-Duschen des Polizeiabschnitts 15 sorgen für Unruhe bei der Berliner Polizeigewerkschaft.

Die Ekel-Duschen des Polizeiabschnitts 15 sorgen für Unruhe bei der Berliner Polizeigewerkschaft.

Foto: GdP Berlin

Der Sanierungsstau bei Polizei und Feuerwehr ist gewaltig. Neue Bilder von Sanitäranlagen in Prenzlauer Berg schockieren.

Berlin.  Durchdringender Schimmel an den Wänden der Sanitäranlagen, deutlich sichtbare Ablagerungen zwischen den Kacheln am Fußboden, undichte Fenster, an denen sich die Feuchtigkeit sammelt. Die Fotos der Ekel-Duschen des Abschnitts 15 in Prenzlauer Berg, die die Berliner Polizeigewerkschaft GdP nach einem Bericht der „B.Z.“ am Donnerstag veröffentlicht hat, lassen vermuten, dass viele der betroffenen Beamtinnen und Beamten nach der Arbeit lieber das heimische Bad aufsuchen.

Für den Berliner GdP-Landeschef Stephan Weh ist das nur eines von vielen Beispielen, die die Dringlichkeit verdeutlichen, mit der die neue Landesregierung den gewaltigen Sanierungsstau bei Polizei und Feuerwehr angehen muss. Ein Sanierungsstau wohlgemerkt, der von der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) zuletzt auf 1,8 Milliarden Euro beziffert wurde. Die Ekel-Duschen könnten dabei schablonenhaft über zahlreiche weitere Gebäude gezogen werden, sagt Weh.

Polizeigewerkschaft fordert umfassenden Sanierungsplan

Die GdP fordert von Berlins Politik eine schnelle Umsetzung des angedachten Sonderinvestitionsprogramms zur Sanierung der Liegenschaften von Polizei und Feuerwehr. „Gerade bei den Sanitäranlagen wird deutlich, dass wir eben nicht über Schönheitsreparaturen oder neue Farbe an den Wänden, sondern eklatante Hygienemängel und Gesundheitsgefahren reden“, verdeutlicht Weh.

Man kenne mittlerweile alle Entwicklungsstadien von Schimmel, Klebetechniken, um Fenster abzudichten und so manchen tropischen Käfer, heißt es sarkastisch. Es sei in den letzten Jahren zwar investiert worden, so der Landeschef, aber Fakt sei, dass es einen umfassenden Plan brauche, wie die Liegenschaften Stück für Stück flächendeckend und nachhaltig saniert werden können, anstatt immer nur zu flickschustern.

Polizeipräsidentin Slowik unterstützt Vorhaben

„Wir erwarten, dass in den kommenden Jahren mehr Priorität auf die Sanierungen der Dienststellen gelegt wird, in denen jetzt schon Menschen tagtäglich ihrer Arbeit nachgehen, anstatt sich allein auf Großprojekte zu konzentrieren und von neuen Wachen und Standorten zu träumen“, erklärt Weh.

Rückendeckung bekommt er dabei von der Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik. „Um ein solches Sanierungsprogramm habe ich gerungen, seit ich dieses Amt 2018 angetreten habe“, sagte sie der Berliner Morgenpost. „Natürlich hatte ich volles Verständnis, dass erst die Schulen dran waren.“ Aber man habe immer darum gebeten, dass danach die Polizei an der Reihe sei, so Slowik.

Schon in der Vergangenheit hat die GdP immer wieder mit ähnlichen Berichten und Bildern Druck aufgebaut. „Man sollte nie vergessen, dass es bei den Dienststellen um die Innen- aber auch die Außenwirkung geht und wir mit zahlreichen Standorten kaum Nachwuchs gewinnen werden“, sagt Gewerkschaftschef Weh.