Berlin. Gleich in der Nähe des Potsdamer Hauptbahnhofs zeigt die Landeshauptstadt Brandenburgs, was sie so sehenswert macht.
Wir beginnen unseren Spaziergang am Potsdamer Hauptbahnhof, den wir in Richtung der Langen Brücke verlassen, die Neue Fahrt und Alte Fahrt überspannt. Mitten zwischen diesen beiden Armen der Havel erstreckt sich die Freundschaftsinsel. Von der Brücke aus biegen wir auf die Insel ein. Die Sommerblumenbeete liegen noch im Tiefschlaf, doch ein Meer von Krokussen hat den Uferbereich an der Neuen Fahrt in einen lilafarbenen Teppich verwandelt.
Wir folgen dem Uferrundweg bis zum Aussichtspunkt an der Spitze der Insel, von wo wir den Blick schweifen lassen zur Nuthemündung und zum Babelsberger Park mit dem Flatow-Turm. Jetzt geht es ein Stück am Ufer der Alten Fahrt entlang. Wir passieren den Bootshafen, lassen die Spiellandschaft links liegen und verlassen nach wenigen Schritten die Insel über die Brücke zum Adolf-Miethe-Ufer.
Sobald die Natur richtig erwacht ist, sollte man sich für den Aufenthalt auf der Insel allerdings deutlich mehr Zeit nehmen. Mit ihrem in den 1930er-Jahren entstandenen Staudenschau- und Sichtungsgarten ist die Freundschaftsinsel ein bedeutendes Gartendenkmal. Zur Bundesgartenschau 2001 ist die Anlage grundlegend saniert worden – auch zu Ehren des berühmten Staudenzüchters Karl Foerster (1874-1970), auf dessen Anregung der Schau- und Sichtungsgarten zurückgeht.

Ein wieder aufgebauter Kirchturm und eine idyllische Bucht
Wem nur nach Natur ist, der kann am Adolf-Miethe-Ufer weiter entlang der Alten Fahrt spazieren, durch den Fußgängertunnel die Bundesstraße unterqueren und sich vor dem Restaurant „El Puerto“ links halten, um den Lustgarten zu umrunden. Wir bleiben jedoch nur für ein kurzes Stück am Ufer und folgen anschließend der Brauerstraße bis zum Alten Markt. Mit dem Potsdam Museum und dem Museum Barberini finden sich hier gleich zwei lohnenswerte Ziele für Ausstellungen. Nach dem Kunstgenuss nehmen auch wir Kurs auf den Lustgarten. Sehenswert ist hier das Neptunbassin mit den vor einigen Jahren restaurierten Triton-Figuren.
Da die Straße Am Lustgartenwall nicht öffentlich zugänglich ist, nehmen wir vom Lustgarten aus einen kleinen Umweg in Kauf und gelangen über die Henning-von-Tresckow- zur Dortustraße. In diese biegen wir nach links ein und gehen durch die Bahnunterführung bis hinunter an die Havel. Dort halten wir uns rechts, gehen ein Stück parallel zur Bahnlinie. An den dicken Rohren laufen wir aber nicht geradeaus weiter auf die kleine Insel Untere Planitz, sondern machen einen Schwenk nach rechts.
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Links von uns erstreckt sich nun die Neustädter Havelbucht, in der Hausboote vor Anker liegen. Wir gehen bis zur nördlichen Spitze der Bucht und erreichen wieder Breite Straße. Wir biegen nach rechts ein und gehen zurück zum Bahnhof. Leider ist die Breite Straße viel befahren und führt am wiedererrichteten Turm der Garnisonkirche vorbei, an dem dieser Tage die ersten Gerüste abgebaut wurden. Außerdem liegen ja Naturkunde- sowie Filmmuseum auf unserem Weg, falls den Spaziergängern der Sinn nun wieder nach einem Museumsbesuch steht.
Sobald das Potsdamer Wassertaxi nach der Winterpause wieder fährt, kann man alternativ die Neustädter Havelbucht noch etwas weiter umrunden und von der Anlagestelle Station 8 aus zurück in Richtung Hauptbahnhof schippern.
Ausflugs-Info
- Genusswerkstatt Nahe der Strecke und insbesondere rund um den Alten Markt befinden sich einige Cafés und Restaurants. Mit einer reichhaltigen Speisekarte – von Gemüsequiche über bunte Blattsalate bin hin zu Linguine, Tagliatella oder Risotto – kann beispielsweise die „Genusswerkstatt“ überzeugen. Breite Straße 1a, Di.–So. 9–22 Uhr, Tel. 0331/74037707, www.genusswerkstatt-potsdam.de
- El Puerto Wer den Blick auf die Havel und den Potsdamer Hafen genießen möchte, dem sei das „El Puerto“ empfohlen. Das mediterrane Restaurant wartet vor allem mit Tapas und spanischen Hauptspeisen auf. Lange Brücke 6, So.–Do. 11–22.30 Uhr, Fr.+Sbd. 11-23 Uhr, 0331/275 92 25, www.elpuerto.de
- Dauer und Strecke Die Tour ist etwa 5,5 Kilometer lang. Es sollte als reine Gehzeit etwa anderthalb Stunden eingeplant werden. Wenn das Wassertaxi wieder auf den Potsdamer Gewässern verkehrt, verkürzt sich die Gehzeit auf gute vier Kilometer und ist in etwa einer Stunde zu bewältigen. Info-Telefon der Weißen Flotte: 0331/275 92 10, -20, -30, potsdamer-wassertaxi.de