CO2-Emissionen

So soll Berlins Wirtschaft nachhaltiger werden

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In Berlin ist die Initiative „Ort für Nachhaltiges Wirtschaften" gestartet. Sie soll Unternehmen in der Hauptstadt dabei unterstützen, nachhaltiger zu werden. Beim Auftakt dabei: Stefan Spieker von der IHK, Katharina Reuter vom Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft, Wirtschaftsstaatssekretär Michael Biel, Daniela Deuber vom SEND und Leon Reiner vom Social Impact Hub.

In Berlin ist die Initiative „Ort für Nachhaltiges Wirtschaften" gestartet. Sie soll Unternehmen in der Hauptstadt dabei unterstützen, nachhaltiger zu werden. Beim Auftakt dabei: Stefan Spieker von der IHK, Katharina Reuter vom Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft, Wirtschaftsstaatssekretär Michael Biel, Daniela Deuber vom SEND und Leon Reiner vom Social Impact Hub.

Foto: Jessica Hanack / BM

Firmen sind in Deutschland für großen Teil von CO2-Emissionen verantwortlich. Wie in Berlin mehr Nachhaltigkeit erreicht werden soll.

Berlin.  Berlin will Unternehmen künftig stärker dabei unterstützen, nachhaltiger zu werden. Dazu ist am Montag die Initiative „Ort für nachhaltiges Wirtschaften“ gestartet, die eine zentrale Anlaufstelle für Betriebe schafft, an der sich diese informieren und vernetzen können. Der Senatswirtschaftsverwaltung zufolge handelt es sich dabei um ein bundesweit bislang einmaliges Vorhaben, das von der Verwaltung über zunächst zwei Jahre mit 1,8 Millionen Euro gefördert wird. Berlin nehme so eine Vorreiterrolle bei der nachhaltigen Transformation der Wirtschaft ein, erklärte Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos, für SPD) zum Projektstart.

Die Notwendigkeit für Unternehmen, nachhaltiger zu werden, ergibt sich aus mehreren Faktoren. So werden den Angaben zufolge 75 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland von Unternehmen verursacht. Gleichzeitig wirtschaftet derzeit nur ein Prozent der Firmen ganzheitlich nachhaltig, wie eine Betrachtung des Rats für Nachhaltige Entwicklung ergeben hat – weshalb hier auch ein großer Hebel gesehen wird, den Klima- und Umweltschutz voranzutreiben. Dabei werde die sozial-ökologische Transformation für Unternehmen auch zur ökonomischen Notwendigkeit, sagte Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft (BNW). Dieser leitet den neuen Projektverbund, zu dem auch das Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND) und der Impact Hub Berlin gehören.

Neues Nachhaltigkeitsnetzwerk in Berlin soll begleitend erforscht werden

Der BNW übernimmt dabei unter anderem die Aufgabe, ein Online-Portal zu schaffen, auf dem Nachhaltigkeitsanforderungen und Unterstützungsangebote aufgeführt werden. Geplant ist zudem eine reichweitenstarke Kampagne, um die neue Initiative bekanntzumachen. Was das Projekt am Ende tatsächlich bewirken kann, soll begleitend erforscht und evaluiert werden. BNW-Geschäftsführerin Reuter zeigte sich zuversichtlich, mit dem neuen Verbund dazu beitragen zu können, Berlin als Wirtschaftsstandort mit klarem Nachhaltigkeitsprofil attraktiver zu machen.

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Das SEND soll in dem Projekt dafür zuständig sein, Kooperationen zwischen Unternehmen, die bereits nachhaltig wirtschaften, und klassischen Betrieben vorzubereiten und zu begleiten. Der Impact Hub Berlin wiederum soll junge nachhaltige Firmen unterstützen, in dem diesen „stark vergünstige“ Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden, wie es heißt. Dazu soll es in Community- und Co-Working-Spaces ebenfalls Vernetzungsangebote geben. Ziel ist es, so die Zahl nachhaltiger Unternehmen zu erhöhen.

Dass in der Berliner Wirtschaft die Nachhaltigkeit stärker gefördert werden soll, hatte erst kürzlich auch ein neuer Fonds der IBB Ventures zur Finanzierung von Berliner Start-ups gezeigt. 30 Millionen Euro stehen dabei für Investitionen in Gründungen zur Verfügung, die ihr Geschäft nicht nur auf wirtschaftlichen Erfolg ausrichten, sondern auch eine messbar positive soziale oder ökologische Wirkung erzielen wollen.