Los Angeles. Nach den vier Oscars für den Film „Im Westen nichts Neues“ von Regisseur Edward Berger rechnet Kulturstaatsministerin Claudia Roth mit Auswirkungen auf das internationale Ansehen deutscher Produktionen. „Das wird dem deutschen Film weltweit Beachtung bringen und ihm neue Bedeutung verschaffen“, sagte die Grünen-Politikerin in Los Angeles, wohin sie zur Preisverleihung am Sonntagabend (Ortszeit) angereist war.
„Es ist auch der richtige Film zur richtigen Zeit, da er einen Krieg in Europa in all seiner Grausamkeit und Brutalität beleuchtet, der gegenwärtig wieder mitten in Europa tobt, ausgelöst durch Putins verbrecherischen Angriff auf die Ukraine“, sagte Roth. Der Antikriegsroman von Erich Maria Remarque, der als Vorlage für den Film diente, sei von den Nationalsozialisten heftig bekämpft worden. „Er gehörte zu den Büchern, die diese vor 90 Jahren öffentlich verbrannten und damit aus der Welt schaffen wollten.“ Erich Maria Remarque (1898-1970) sei wie so viele andere vom nationalsozialistischen Deutschland ins Exil getrieben worden.
Der Antikriegsfilm ist das vierte Werk aus Deutschland, das den Oscar als bester internationaler Film holen konnte. „Im Westen nichts Neues“ war insgesamt neun Mal nominiert und gewann in vier Kategorien. Die Auszeichnung als bester Film verpasste er - erstmals war überhaupt ein deutscher Film in dieser Kategorie nominiert. Oscars gab es zudem für Kameramann James Friend, Komponist Volker Bertelmann alias Hauschka sowie Christian M. Goldbeck und Ernestine Hipper, die fürs Produktionsdesign verantwortlich sind.