Berlin. Der Frühling kommt: Ein herrlicher Spaziergang durch Tempelhof und Kreuzberg mit vielen Parks und Grünanlagen.
Gegenüber vom Luftbrückendenkmal, erbaut 1951 in Erinnerung an die Luftbrücke 1948/49, beginnt die Manfred-von-Richthofen-Straße. Sie ist wie viele Straßen hier im „Fliegerviertel“ nach Jagdfliegern des Ersten Weltkriegs benannt. So auch der Wolffring, an dem wir eine Grünanlage überqueren, die bereits Teil des Parkrings ist.
Der Parkring ist eine Kette von Grünflächen, die sich in einem Kreis um den zentralen Adolf-Scheidt-Platz gruppiert. Überall hier finden sich schön anzusehende Reihenhäuser aus den 1920er-Jahren. Südlich des Parks befindet sich beim Schreiberring 11 ein Tor, durch das ein Weg führt. Ihm folgen wir über den Kanzlerweg zur Paradestraße.
Nach links und wieder rechts folgen wir dem Parkring über den Bundesring und Rumeyplan bis zur Manfred-von-Richthofen-Straße, die uns nach rechts zum Adolf-Scheidt-Platz mit dem zentralen Storchenbrunnen bringt. Vorne links beginnt der Löwenhardtdamm, der uns zum Kynastteich leitet. Über die Statue „Mutter mit zwei Kindern“ hinweg hat man einen schönen Ausblick auf das Gewässer und die Kirche auf dem Tempelhofer Feld, erbaut 1927.

Albert Speer ließ 1941/42 den Schwerbelastungskörper bauen
Es geht weiter den Löwenhardtdamm entlang. Kurz vor der Dudenstraße steht links ein merkwürdiges bunkerähnliches Gebäude: Der Schwerbelastungskörper, erbaut 1941/42, sollte die Belastung des Bodens für einen von Albert Speer geplanten riesigen Triumphbogen simulieren. In der General-von-Pape-Straße befindet sich hierzu ein Informationszentrum (wieder ab April geöffnet).
Nun gilt es vorsichtig die Dudenstraße zu überqueren, am besten links über eine Ampelanlage. Westlich der Gleise beginnt ein breiter Spazierweg. Wir halten uns auf dem oberen Weg, das hat damit zu tun, dass wir an der Monumentenstraße rechts der Gleise weitergehen wollen. Dort angekommen führt rechts eine Treppe hinunter in den Dora- Duncker-Park.
Durch eine sorgfältig angelegte Grünanlage geht es über die Yorckbrücken zum östlichen Teil des Parks am Gleisdreieck. Wir gehen auf dem mittleren der Wege entlang der „Kreuzberger Wiese“, um dann links neben dem Restaurant „Tor Eins“ einen geteerten Pfad zu nutzen, der uns an den zwei Mühlen vorbei – sie gehören zum Terrain des Technikmuseums – bis fast zum Landwehrkanal bringt.
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Abstecher in Riemers Hofgarten lohnt
Nun umgehen wir einen Backsteinbau und gehen parallel zur Möckernstraße wieder durch eine Parkanlage, die wir nach links verlassen, um über die Hornstraße zur Großbeerenstraße zu gelangen. Hinter der Yorckstraße kann man beim Haus Großbeerenstraße 57 einen Abstecher in Riemers Hofgarten und seine herrlichen Altbauten machen.
Der Weg mündet rechts in der Hagelberger Straße, von der es über die Großbeerenstraße nur einen Katzensprung zum Viktoriapark ist. Dort lassen wir uns natürlich Schinkels Nationaldenkmal an der Spitze des Kreuzbergs nicht entgehen. Rechts dahinter führt ein Weg am Willy-Kressmann-Stadion entlang zur Dudenstraße. Die gilt es nun sehr vorsichtig zu überqueren. Auf der anderen Straßenseite führt ein Pfad zum Bayernring, nach links geht es zurück zur Manfred-von-Richthofen-Straße und weiter zum Platz der Luftbrücke.
Ausflugsinfo
- Park am Gleisdreieck Früher war hier ein großer Güterbahnhof. Heute ist das langgezogene Terrain eine wunderbare Grünfläche im dicht bebauten Kreuzberg. Der Park am Gleisdreieck besteht aus drei Teilen: dem neun Hektar großen Westteil westlich des U-Bahnhofs Gleisdreieck, dem 17 Hektar großen Ostteil zwischen Yorckstraße und Möckernbrücke und dem Dora-Duncker-Park (5,5 Hektar), benannt nach der Berliner Schriftstellerin, zwischen den Yorckbrücken und der Monumentenstraße. Letzterer wurde 2014 eröffnet, etwas später als die beiden anderen Teile, www.gruen-berlin.de
- Yorckschlösschen Diese Kneipe ist eine Institution, und das seit rund 120 Jahren. Geändert hat sich am Interieur in den Jahrzehnten fast nichts, und genau das lieben die Stammgäste. Neben gutem Essen gibt es hier von Mittwoch bis Sonnabend Livemusik. Yorckstr. 15, Kreuzberg, Tel. 215 80 70, momentan tgl. ab 18 Uhr, www.yorckschloesschen.de
- Wegstrecke und Dauer Für die etwa acht Kilometer sollte man gute zwei Stunden einplanen.