Umbenennung liegt auf Eis

Die Suche nach einem Platz für Harald Juhnke in Berlin

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Norman Börner
Ein provisorisches Schild soll die Forderung der Umbenennung des Joachimsthaler Platzes in Charlottenburg in Harald-Juhnke-Platz unterstützen.

Ein provisorisches Schild soll die Forderung der Umbenennung des Joachimsthaler Platzes in Charlottenburg in Harald-Juhnke-Platz unterstützen.

Foto: Norman Börner

Die FDP will einen Harald-Juhnke-Platz am Kurfürstendamm. Ein symbolischer Akt verlieh der Forderung am Donnerstag Nachdruck.

Berlin.  Die FDP will den Joachimsthaler Platz in Charlottenburger-Wilmersdorf in Harald-Juhnke Platz umbenennen. Weil ein entsprechenden Antrag der FDP-Fraktion in der vergangenen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) auf die Zeit nach der Wahl vertagt wurde, verliehen die Freien Demokraten ihrer Forderung am Donnerstag mit einer symbolischen Umbenennung Nachdruck.

Das Ziel: Spätestens bis zum 75. Bühnenjubiläum des Entertainers am 9. November 2023 soll der neue Name offiziell sein. Ein symbolisch angebrachtes Straßenschild soll weiter Druck machen. „Der Joachimsthaler Platz ist keine Postadresse. Es hätte also für Anwohner keine Folgen“, sagte Felix Recke-Friedrich von der FDP-Fraktion in der BVV. Er hoffe weiter auf eine Zustimmung.

Der Schauspieler und Entertainer sei fest mit dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf verbunden. Zwar wuchs er im Stadtteil Wedding auf, feierte seine größten Erfolge allerdings auf den Bühnen am Ku’Damm.

Forderung nach einer Ehrung für Juhnke ist nicht neu

Die Forderung eine Straße oder einen Platz nach dem 2005 verstorbenen Entertainer umzubenennen gibt es nicht zum ersten Mal. Im Jahr 2009 schlugen die Berliner Grünen im Abgeordnetenhaus vor, einen Platz vor den Kudamm-Bühnen nach Harald Juhnke zu benennen. Auch der Comedian Mario Barth wünscht sich für Berlin eine Harald-Juhnke-Straße. „Harald Juhnke findet in Berlin nicht statt“, sagte Barth im Oktober.

Lesen Sie dazu auch: Straße soll nach Harald Juhnke benannt werden

Laut Felix Recke-Friedrich von der FDP-Fraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf gebe es auch kritische Stimmen, die eine Umbenennung aufgrund der Alkoholsucht von Juhnke für problematisch halten. „Ich finde nicht, dass sein Lebenswerk aufgrund einer Suchterkrankung geschmälert werden sollte.“

Das Recht, eine Straße umzubenennen, liegt in Berlin bei den Bezirken. In Ausnahmefällen kann der Senat das Verfahren an sich ziehen. Grundsätzlich können Straßen fünf Jahre nach dem Tod prominenter Persönlichkeiten nach ihnen benannt werden. Die Forderung 2009 kam also auch zu früh.

Alter BVV-Beschluss: Straßen nur nach Frauen oder Widerstandskämpfern benennen

Zudem gab es in Charlottenburg-Wilmersdorf mal einen BVV-Beschluss, laut dem neue Straßen nur nach Frauen oder Widerstandskämpfern zu benennen seien. „Ich finde allerdings in diesem speziellen Einzelfall, sollte der Bezirk darüber hinwegsehen“, so Recke-Friedrich.

Seit 2005 bereits steht in der Fordoner Straße in Wedding ein Harald-Juhnke-Denkmal. Im Jahr 2014 enthüllte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit zudem gemeinsam mit Susanne Juhnke an dem Haus Lassenstraße 1 eine Gedenktafel. Juhnke ist auf dem Waldfriedhof in Dahlem begraben. Er erhielt ein Ehrengrab für besondere Leistungen und Verdienste für die Stadt.

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