Fridays for Future

Klimabündnis: Berlin muss Klima-Vorbild werden

| Lesedauer: 2 Minuten
Alexander Rothe
„Fridays for Future“ fordert mit „Klimaneustart“, „Deutsche Wohnen und Co. Enteignen“, „Volksentscheid Berlin autofrei“, „Bürger*innenInitiative A100“ und der „ver.di Jugend“ eine neue Klimapolitik in Berlin.

„Fridays for Future“ fordert mit „Klimaneustart“, „Deutsche Wohnen und Co. Enteignen“, „Volksentscheid Berlin autofrei“, „Bürger*innenInitiative A100“ und der „ver.di Jugend“ eine neue Klimapolitik in Berlin.

Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa

Fridays for Future und andere Bündnisse sehen in der Wiederholungs- eine Schicksalswahl. Doch wählen allein reiche nicht.

Berlin.  In Kopenhagen dominieren Fahrräder das Stadtbild. In Paris werden Dächer begrünt. In Barcelona werden klimaschonende Gebäudeisolierungen finanziert. Und in Berlin? „Wenn man sich nach Visionen für die Städte der Zukunft umguckt, dann fällt der Blick in der Regel nicht auf Berlin“, monierte Luisa Neubauer, Aktivistin der „Fridays for Future“ (FFF) am Donnerstagmittag bei einer Pressekonferenz im Kabarett-Theater Distel.

Zusammen mit einem breiten Bündnis aus verschiedenen Initiativen verkündeten FFF ihre Forderung, Berlin klimagerecht umzugestalten. Die anstehende Wiederholungswahl stufen sie als entscheidend für Berlins Beitrag zur Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens ein – seit einem Jahr habe es dahingehend keine Fortschritte gegeben. Die Stadt müsse ein Klimaschutz-Vorbild werden.

Luisa Neubauer: „Berlin will und kann Klimaschutz“

„Berlin will und kann Klimaschutz“, ist sich Neubauer sicher. Die Bereitschaft aus der Zivilgesellschaft sei gegeben, darin sind sich die Bündnispartner einig. Schon der Zusammenschluss der verschiedenen Initiativen sei ein Beweis für den Willen der Gesellschaft, klimaschonende Veränderungen herbeizuführen – und für die Vielschichtigkeit der Herausforderungen.

„Klimagerechtigkeit hat viele Dimensionen“, erklärte Felix Siegelweg von „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“. Es gehe etwa nicht nur um das Thema Mobilität, sondern auch Wohnen. „Die Vergesellschaftung ist einer der zentralen Bausteine für den Klimaschutz.“ So spielten Gebäudedämmungen eine Rolle, um Energieverbräuche zu reduzieren. Dies sei bei großen Konzernen jedoch mit hohen Kosten für Modernisierungsmaßnahmen verbunden.

Nicht nur wählen gehen, sondern auch engagieren

Siegelweg rief dazu auf, bei der Wiederholungswahl nur den Parteien sowie Kandidatinnen und Kandidaten die Stimme zu geben, die sich „eindeutig und glaubhaft“ für das Vergesellschaftungsvorhaben einsetzten. Dazu habe die Initiative eigens eine Übersicht erstellt, wo welche Person und Partei steht. „Eine Koalition unter CDU-Führung wäre ein Alptraum für Mieterinnen und Mieter, Radfahrerinnen und Radfahrer, Schülerinnen und Schüler, für arme und migrantische Menschen“, warnt Siegelweg. Als Wahlempfehlung will er das jedoch nicht verstanden wissen: „Das Bild innerhalb der Parteien ist nicht so eindeutig, dass wir eine konkrete Wahlempfehlung geben könnten.“

Auch die anderen Initiativen rufen dazu auf, bei der Wiederholungswahl im Sinne des Klimaschutzes abzustimmen, ohne konkret zu werden. Das reiche allerdings nicht, betonte Neubauer. Auch die Volksentscheide seien wichtig sowie gesellschaftliches Engagement. Gelegenheiten gibt es genug: Am Freitag demonstrieren verschiedene Bündnisse gegen den Ausbau der A 100 auf der Hatun-Sürücü-Brücke in Neukölln.