Tarifkonflikt

Deutsche Post: Neuer Warnstreik in Berlin und Brandenburg

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An den Streiks bei der Deutschen Post in der vergangenen Woche hatten sich in Berlin und Brandenburg insgesamt rund 3000 Beschäftigte beteiligt (Archivbild).

An den Streiks bei der Deutschen Post in der vergangenen Woche hatten sich in Berlin und Brandenburg insgesamt rund 3000 Beschäftigte beteiligt (Archivbild).

Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Verdi ruft Beschäftigte der Deutschen Post zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Betroffen ist das gesamte Berliner Stadtgebiet.

Berlin. Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck mit weiteren Streiks. Am heutigen Donnerstag ruft Verdi Berlin-Brandenburg die Beschäftigten in der Paket-, Brief- und Verbundzustellung im gesamten Stadtgebiet Berlin zu einem ganztägigen Warnstreik auf. An den Streikaktionen in der vergangenen Woche hatten sich in Berlin und Brandenburg insgesamt rund 3000 Beschäftigte beteiligt.

Die zweite Verhandlungsrunde im Tarifstreit war in der vergangenen Woche gescheitert. Verdi fordert für die insgesamt rund 160.000 Tarifbeschäftigten eine Entgelterhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, außerdem eine monatliche Erhöhung um 200 Euro für die Auszubildenden und Dual-Studierenden. Der Post-Vorstand hält die Forderung der Gewerkschaft für unrealistisch. Das Unternehmen kündigte an, bei der dritten Verhandlungsrunde am 8. und 9. Februar ein Angebot vorzulegen.

Deutsche Post: Neuer Streik - Mögliche Auswirkungen auf Berlin-Wahl

Die Warnstreiks können Auswirkungen auf die Vorbereitung der Berlin-Wahl am 12. Februar haben. Zwar betrifft das nicht den Versand von Wahlunterlagen an die Berlinerinnen und Berliner, wie eine Sprecherin der Landeswahlleitung bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte. Denn diese Papiere, also die Wahlbenachrichtigung und auf Wunsch auch Briefwahlunterlagen, würden innerhalb Berlins nicht von der Deutschen Post AG verschickt, sondern vom Dienstleister Pin AG. Zu Verzögerungen kann es demnach aber beim Rückversand der Wahlbriefe an die Bezirkswahlämter kommen, sofern Briefwähler dafür die Post nutzen.

Post und Landeswahlleitung stünden in engem Austausch miteinander, sagte die Sprecherin. „Aktuell gibt es nur sehr geringe Auswirkungen auf die Zustellung der Wahlbriefe an die Bezirkswahlämter. Es wird erwartet, dass einzelne Wahlbriefe einen Tag verspätet eintreffen.“ Verzögerungen könnte es demnach auch beim Versand von Wahlunterlagen an Berliner Wahlberechtigte geben, die in anderen Bundesländern oder im Ausland wohnen. Denn das übernimmt im Gegensatz zum Versand innerhalb Berlins die Post.

Durch die Streiks bei der Post in der vergangenen Woche waren nach Angaben des Unternehmens bundesweit drei Millionen Briefe und eine Million Pakete liegen geblieben. Bei der Auslieferung und Abholung könnte es daher zu mehreren Tagen Verzögerung kommen.

( BM )