Wiederholungswahl

Berlin-Wahl 2023: CDU triumphiert – Wer wird Bürgermeister?

| Lesedauer: 3 Minuten
Joachim Fahrun und Martin Nefzger
Wer mit wem bei der Berlin-Wahl 2023? Die Spitzenkandidaten bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus (v.l.) Sebastian Czaja (FDP), Bettina Jarasch (Grüne), Franziska Giffey (SPD), Klaus Lederer (Linke), Kai Wegner (CDU) und Kristin Brinker (AfD) vor einer der vielen Diskussionsrunden.

Wer mit wem bei der Berlin-Wahl 2023? Die Spitzenkandidaten bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus (v.l.) Sebastian Czaja (FDP), Bettina Jarasch (Grüne), Franziska Giffey (SPD), Klaus Lederer (Linke), Kai Wegner (CDU) und Kristin Brinker (AfD) vor einer der vielen Diskussionsrunden.

Foto: Paul Zinken / dpa

Welche Koalitionen sind nach der Berlin-Wahl 2023 möglich? Wer wird Bürgermeister oder Bürgermeisterin? Die Szenarien im Überblick.

Berlin. Die Berlin-Wahl 2023 ist vorüber. Wer wird nun die Hauptstadt regieren? Welche Bündnisse und Koalitionen sind möglich? Und wer wird Regierender Bürgermeister oder Regierende Bürgermeisterin von Berlin? Wir erklären, welche Szenarien jetzt möglich sind. Lesen Sie auch: Alle wichtigen Fragen und Antworten zur Berlin-Wahl 2023

Koalitionen und Bürgermeister: Wie es nach der Berlin-Wahl 2023 weitergehen könnte

Vieles ist nach der Abgeordnetenhauswahl in Berlin noch offen. Fest steht: Die CDU ist nach dem Urnengang stärkste Kraft und macht für sich auch einen Regierungsanspruch geltend. Doch direkt nach der Wahl betonte Franziska Giffey, die mit ihrer SPD deutliche Verluste hinnehmen musste: Wer regieren will, muss eine Koalition bilden.

Wie eine solche Koalition aussehen könnte, ist vom endgültigen Wahlergebnis abhängig. Doch schon vor der Wahl ließen die Spitzenkandidaten zur Berlin-Wahl 2023 Präferenzen erkennen – und gewisse Positionen in den Wahlprogrammen der Parteien zur Berlin-Wahl 2023 schließen einander aus.

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Berlin-Wahl 2023: Koalitionen & Bündnisse – CDU als Wahlsieger

Wie erwartet ist die CDU bei der Berlin-Wahl 2023 vor Grünen und SPD gelandet. Dennoch dürfte es für die Christdemokraten schwierig werden, die nötigen Koalitionspartner zu finden. Es ist überaus unwahrscheinlich, dass sich die eher links tickenden Grünen darauf einlassen werden, Juniorpartner der CDU zu werden. Auch CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner hatte ein solches Bündnis vor der Wahl ausgeschlossen – inzwischen aber schon wieder Verhandlungen angekündigt. Lesen Sie auch: Das passiert, wenn die CDU bei der Berlin-Wahl gewinnt

Und auch in der SPD gibt es nicht viele Sympathien für ein Bündnis mit der CDU als kleinerer Partner. Ein Schwenk der Partei von der führenden Kraft einer Regierung mit Grünen und Linken zum Juniorpartner einer Koalition mit der CDU wäre vielen Wählerinnen und Wählern und vor allem den meisten Funktionären inhaltlich schwer vermittelbar. Deswegen ist die Wahrscheinlichkeit, dass die CDU ihren Wahlerfolg in eine Übernahme des Roten Rathauses ummünzen könnte, eher gering.

Koalitionsbildung in Berlin: Geht alles weiter wie bisher?

Deutlich wahrscheinlicher scheint, dass SPD, Grüne und Linke ihr Bündnis fortsetzen. Das wäre auf Basis der aktuellen Hochrechnungen möglich – vielen Wählerinnen und Wählern aber nur schwer zu vermitteln, weil die CDU der eindeutige Wahlsieger ist.

Wer eine erneute Rot-Grün-Rote Koalition anführen würde, ist noch offen. Im Fall eines – wenn auch nur knappen – Vorsprungs der SPD gegenüber den Grünen könnte Franziska Giffey wohl weiterhin Regierende Bürgermeisterin von Berlin bleiben. Sollten die Grünen am Ende vorne liegen, dürfte Bettina Jarasch das Amt übernehmen. In diesem Fall könnte Giffey entweder die Landespolitik verlassen oder ein Senatsressort übernehmen.

Dass sich die Sozialdemokratin komplett zurückzieht, würde jedoch nicht zu ihren dauernden Liebesbekundungen an die Stadt und ihrer Bereitschaft zur Arbeit für Berlin passen. Mit 44 Jahren ist sie viel zu jung für den politischen Vorruhestand, gleichzeitig aber als Wahlverliererin für andere Aufgaben – etwa auf Bundesebene – schwer vermittelbar.