Berlin. Der Senat hält an den Büro-Hochhausplänen am Gleisdreieck („Urbane Mitte“) fest. Das geht aus einem Prüfbericht hervor, den Bausenator Andreas Geisel (SPD) am Dienstag veröffentlicht hat. „Aus stadtentwicklungspolitischer Sicht wird das Konzept der Urbanen Mitte sowie der vorliegende Bebauungsplanentwurf nebst Städtebaulichem Vertrag, den aktuellen klimapolitischen Aufgaben und den Bedarfen vor Ort gerecht“, heißt es in dem Bericht. „Es besteht keine Erfordernis, den Flächennutzungsplan oder den Städtebaulichen Rahmenvertrag Gleisdreieck zu ändern.“
Im südlichen Bereich am Rand des Parks am Gleisdreieck sollen sieben bis zu 90 Meter hohe Bürogebäude entstehen. Die Pläne gehen auf das Jahr 2005 zurück und stehen in Zusammenhang mit der damaligen Bebauung des Potsdamer Platzes. Der Park sollte als Ausgleichsfläche entstehen, mit angrenzender Bebauung durch Wohnungs- und Bürogebäude.
Der Widerstand gegen die Hochhauspläne im Bezirk wächst
Doch in den letzten Jahren hat sich Widerstand gegen die Bürogebäude formiert. Die Planungen seien nicht mehr zeitgemäß und widersprächen den umwelt- und klimapolitischen Zielen des Landes, lautet die Kritik eines Bündnisses aus sieben Initiativen. Auch in der Bezirksverordnetenversammlung formiert sich Widerstand.
Die rot-grün-rote Landesregierung hat verabredet, die 17 Jahre alten Pläne zu überprüfen. Das ist jetzt geschehen – mit einer deutlichen Botschaft des Bausenators: „Wenn wir klimagerecht bauen wollen, dann müssen wir vor allem auf bereits versiegelten Flächen bauen. Und in der Nähe von Bahnhöfen des ÖPNV, um weiteren Autoverkehr zu vermeiden. Beides wäre bei der Urbanen Mitte der Fall“, sagt Geisel zum Ergebnis der Prüfung.
Bausenator hält Kritik für vorgeschoben
Er hält die Umwelt- und Klimabedenken der Kritiker für vorgeschoben. „Das ist scheinheilig“, sagte Geisel. Es sei sinnvoll, neue Gebäude gerade auf bereits versiegelten Flächen in der Nähe von ÖPNV-Anschlusspunkten zu errichten.
Am Rand des Gleisdreiecksparks sind bereits mehrere Wohngebäude entstanden. Die weiteren Pläne sehen den Bau von Bürogebäuden vor, weil der Abschnitt wegen des Straßen- und Bahnlärms nicht für Wohnungsbau geeignet ist.