Unterstützungsaktion

Brandenburger Tor leuchtet für Menschenrechte im Iran

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Das Brandenburger Tor erleuchtet am Dienstagabend in Berlin mit dem Schriftzug „Jin – Jiyan – Azadî“, kurdisch für Frau – Leben – Freiheit in Solidarität mit den Protesten im Iran. Sie nahmen im kurdischen Teil des Landes ihren Anfang.

Das Brandenburger Tor erleuchtet am Dienstagabend in Berlin mit dem Schriftzug „Jin – Jiyan – Azadî“, kurdisch für Frau – Leben – Freiheit in Solidarität mit den Protesten im Iran. Sie nahmen im kurdischen Teil des Landes ihren Anfang.

Foto: Reto Klar / FUNKE Foto Services

Solidarität zeigen mit den Menschen im Iran, das will die Organisation HÁWAR.help mit der Beleuchtung des Brandenburger Tors.

Am Dienstagabend ist das Brandenburger Tor unter anderem mit dem Schriftzug „Jin – Jiyan – Azadî“ angestrahlt worden, kurdisch für „Frau – Leben – Freiheit“. Dabei handelt es sich um den Slogan der Proteste, die im kurdischen Teil des Irans ihren Lauf nahmen. Mit der Solidaritätsaktion der Menschenrechtsorganisation HÁWAR.help gemeinsam mit der Regierenden Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey (SPD), soll auf die Menschen- und Frauenrechtsverletzungen in dem Land hingewiesen werden.

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sprach vor dem Wahrzeichen gemeinsam mit Düzen Tekkal von der Menschenrechtsorganisation Háwar.help. „Ich bewundere den Mut der Frauen im Iran. Berlin ist an Eurer Seite“, hieß es in einem Tweet von Giffey. „Wo, wenn nicht hier, in der Stadt der Freiheit, ist es richtig, dieses Zeichen der Solidarität zu setzen. Für Frauenrechte, für Menschenrechte.“

Im Zusammenhang mit den Protesten im Iran sind alleine in der Hauptstadt Teheran bislang 400 Demonstranten zu Haftstrafen verurteilt worden. Das gab ein Sprecher der Teheraner Justizbehörde am Dienstag bekannt. Die Höhe der Haftstrafen liegt demnach zwischen zwei und zehn Jahren. 70 weitere Demonstranten seien darüber hinaus zu hohen Geldstrafen verurteilt worden.

Beobachter gehen davon aus, dass in anderen iranischen Städten inhaftierte Demonstranten mit ähnlich hohen Gefängnisstrafen zu rechnen haben.

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Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden bisher mindestens 18.000 Teilnehmer der seit bald drei Monaten anhaltenden systemkritischen Demonstrationen festgenommen. Es ist unklar, wieviele von ihnen bisher angeklagt wurden. Meist wird ihnen von den Behörden Teilnahme an illegalen Demonstrationen, Unruhestiftung oder Gefährdung der nationalen Sicherheit vorgeworfen.

Im November wurden Demonstranten erstmals auch zum Tode verurteilt. Am Montag wurde der zweite Demonstrant hingerichtet, was im In- und Ausland für Entsetzen und Empörung sorgte. Mindestens 23 weiteren Demonstranten droht Medienberichten zufolge die Vollstreckung der Todesstrafe.

Hinweis: Nach einer Anmerkung einer Leserin auf den Ursprung der Proteste im kurdischen Teil des Irans zitieren wir die kurdische Version des Slogans. In einer früheren Fassung hatten wir die persische Übersetzung „Zan – Zendegi – Azadi“ verwendet.

( mrh/dpa )