Gericht

Rapper Fler gibt Vorwürfe vor Gericht zu

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Susanne Kollmann
Patrick Losensky, bekannt unter dem Künstlername "Fler", gibt die Vorwürfe gegen ihn zu.

Patrick Losensky, bekannt unter dem Künstlername "Fler", gibt die Vorwürfe gegen ihn zu.

Foto: Paul Zinken / dpa

Rapper Fler hat die Vorwürfe gegen ihn gestanden. So soll er einen Kameramann geschlagen haben.

Berlin.  „Ich will das hier nicht schönreden oder mich rechtfertigen. Das ist so vorgefallen.“ Patrick Losensky, besser bekannt als Rapper Fler, gab vor dem Amtsgericht Tiergarten das zu, was ihm vorgeworfen wurde: In den sozialen Medien soll er Frauen beleidigt und ein Kamerateam, das ihn interviewen wollte, attackiert haben. Verantworten musste er sich wegen Beleidigung, Bedrohung, Sachbeschädigung und Körperverletzung.

Es ist davon auszugehen, dass er gleich zu Beginn des Prozesses geständig war, weil ihm in diesem Fall eine Bewährungsstrafe von maximal einem Jahr und sechs Monaten zugesagt wurde. Darin soll eine inzwischen rechtskräftig gewordene Verurteilung im März 2021 zu zehn Monaten Haft auf Bewährung mit angerechnet werden. Der Aussage des Musikers war eine Verständigung der Prozessbeteiligten vorausgegangen.

Rapper Fler soll mehrere Frauen auf sozialen Medien beleidigt haben

Im Februar 2020 soll er mehrere Frauen auf Instagram beleidigt haben, die ihm Frauenfeindlichkeit in seinen Musiktexten vorgeworfen haben. „Ich habe Privatnachrichten bekommen und wurde verbal attackiert“, sagt Fler. Einige habe er blockiert, einige beantwortet. „Wenn ich beleidige, dann ausführlich.“ Das Gesicht einer Frau hat er sogar auf seinem Kanal gepostet, wollte, dass seine Anhänger die Frau finden, die ihn über Tage übel beleidigt haben soll – er hat eine Belohnung von 2000 Euro ausgesetzt. Als die Richterin anmerkte, dass er eine Grenze überschritten habe, bejahte er das. „Ich werde so etwas in Zukunft nicht mehr tun".

Wesentlich mehr Gesprächsbedarf gab es zu dem Vorfall, der sich im März 2020 ereignet hat. An dem Tag sei der 40-Jährige Rapper mit seiner Partnerin auf dem Kurfürstendamm in Luxusboutiquen einkaufen gewesen, als ihn ein Kamerateam angesprochen hatte.

Kameramann erlitt Schnittwunde an der Schläfe durch Schlag von Fler

Einige Aussagen vom Angeklagtem und den Zeugen stehen sich aber widersprüchlich gegenüber. So gab der Musiker an, deutlich gesagt zu haben, dass er nicht möchte, dass seine Freundin gefilmt werde. Dieser Forderung sei das Kamerateam – eine Reporterin, ein Kamera- und ein Tonmann – nicht nachgekommen, woraufhin die Situation eskaliert sei. In seiner Version war er es, der sich gegen zwei Männer schützen musste, als es zu einem Handgemenge kam.

Die Zeugen gaben allerdings an, sich gegen Fler schützen zu müssen. Schließlich habe er den ersten Schlag gegen die Schläfe des Kameramannes gesetzt – das gibt Fler auch zu –, infolge dessen der Kopf des 53-Jährigen gegen die Kamera, die noch auf der Schulter war, geprallt sei. Resultat: Tiefe Schnittwunde und Hämatome. Die Kamera soll der Angeklagte zerstört haben, um an das Videomaterial zu gelangen. Der heute 31-jährigen Reporterin habe die Situation so zugesetzt, dass sie heute noch posttraumatische Belastungsstörungen hätte, sagte sie.

Am 23. November wird die Verhandlung fortgesetzt.

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