Stadtentwicklung

Unter den Linden: Erste Umbauphase vor dem Abschluss

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Der Boulevard Unter den Linden in Berlin wird umgestaltet. Dabei werden die Spuren neu aufgeteilt, mit Busspur und breitem Radweg.

Der Boulevard Unter den Linden in Berlin wird umgestaltet. Dabei werden die Spuren neu aufgeteilt, mit Busspur und breitem Radweg.

Foto: Jessica Hanack / BM

Am Boulevard Unter den Linden läuft die Umgestaltung, bei der die Spuren neu aufgeteilt werden. Bis Jahresende will man fertig sein.

Berlin.  Im vergangenen Herbst ist die erste Phase der Umgestaltung vom Boulevard Unter den Linden gestartet, nun sollen die Arbeiten – mit Verzögerungen – zeitnah beendet werden. Die Phase stehe „kurz vor dem Abschluss“, schreibt Verkehrsstaatssekretärin Meike Niedbal in der Antwort auf eine aktuelle Anfrage des FDP-Abgeordneten Felix Reifschneider. Wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), deren Tochterunternehmen BVG Projekt GmbH die Straßenbauarbeiten steuert, ergänzen, sollen Markierung und Demarkierung des Boulevards sowie das Aufstellen von Schildern und Radfahrbügeln voraussichtlich bis Ende des Jahres erledigt sein. Eigentlich wollte die Senatsverwaltung bereits im Sommer fertig werden.

Zentral bei dem Vorhaben ist die Sanierung und Umverteilung des Straßenraums: Bislang haben sich Busse und Radfahrer eine Spur geteilt, hinzukamen zwei Fahrstreifen für Pkw. Künftig gibt es jeweils einen Fahrstreifen für Autos, Fahrradfahrende und Busse. Teilweise wird der Bus- und Radverkehr auch durch eine Sperrfläche getrennt. Noch finden dafür Arbeiten statt, auf Höhe des Bebelplatzes wurden am Dienstag alte Markierungen entfernt.

Umgestaltung von Unter den Linden kostet zwei Millionen Euro

Diese müssten „aufwendig abgefräst und mit Sanieranstrich versehen werden“, schreibt die BVG. Hinderlich könnte in den nächsten Wochen allerdings das Wetter werden. Schon für die nächsten Tage ist der erste Frost angesagt, tagsüber sollen nur noch Temperaturen im niedrigen Plusbereich erreicht werden. Unter zehn Grad, so die BVG, könne jedoch kein Anstrich stattfinden.

Die Verzögerungen in dem Projekt erklärt die Staatssekretärin Niedbal zum Beispiel damit, dass die Planungen für die künftige Steuerung und den Bau neuer Ampelanlagen noch nicht abgeschlossen werden konnten. „Hinzu kommen einige Verzögerungen durch insbesondere pandemiebedingte Personalausfälle, zum Beispiel bei Signalbaufirmen, sowie durch Lieferschwierigkeiten zum Beispiel bei Masten“, so Niedbal. Die Kosten sind derweil etwas geringer als zunächst kalkuliert. Eingeplant waren zunächst 2,4 Millionen Euro, heißt es, nun liegt die Prognose der Gesamtkosten bei zwei Millionen Euro.

Neue Lindenpflanzungen entlang der Gehwege geplant

Die erste Phase der Umgestaltung, die nun vor dem Abschluss steht, ist aber nur ein Anfang: Langfristig ist ein umfassender Umbau von Unter den Linden geplant, der auch Teil des im September vom Senat beschlossenen Investitionsprogramms ist. Als Ziel benennt Niedbal eine „Verbesserung der Flaniermöglichkeiten auf der Mittelpromenade“.

Bei dem Umbau soll der Raum für den Kfz-Verkehr weiter reduziert werden, Ideen liegen bislang für verschiedene künftige Straßenquerschnitte vor. Dazu gehören eine Erweiterung des Mittelstreifens, breitere Gehwege und zusätzliche Baumreihen. „Entlang der Mittelpromenade wird entsprechend dem historischen Vorbild eine durchgängige zweireihige Allee entwickelt“, so Niedbal. Entlang der Gehwege seien ebenfalls durchgängige Lindenpflanzungen geplant. Die Auswahl der Lindenarten befinde sich derzeit im Abstimmungsprozess mit dem Denkmalschutz. Von einem Baustart wurde zuletzt aber nicht vor 2028 ausgegangen.