Berlin. Die gestiegenen Bauzinsen sorgen in Deutschland flächendeckend für eine sinkende Nachfrage nach Wohneigentum. Dadurch sind auch die jahrelangen Preisanstiege für Eigentumswohnungen Geschichte.
In zwölf von 14 untersuchten Großstädten sanken im dritten Quartal 2022 die Angebotspreise von Bestandswohnungen im Vergleich zum Vorquartal – in der Spitze sogar um 4 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Immobilien-Portals Immowelt.
Immobilienpreise in Berlin: Keine Trendumkehr
In Berlin kommt es dagegen noch zu keiner Trendumkehr. Die Kaufpreise stagnieren in der Hauptstadt bei derzeit 5171 Euro pro Quadratmeter. Das könnte daran liegen, dass das Interesse an Immobilien besonders bei Kapitalanlegern nach wie vor vorhanden ist, so die Analysten von Immowelt.
Denn das Preisniveau sei verglichen mit anderen deutschen sowie europäischen Metropolen nach wie vor niedrig. Dennoch schwäche sich die Preiskurve spürbar ab, da die hohen Bauzinsen besonders Eigennutzer finanziell treffen. Lesen Sie auch: Preise für Wohnungen und Häuser in Berlin steigen wieder
Die Preise für Wohneigentum sinken um bis zu vier Prozent
Zu einem leichten Anstieg der Preise kommt es laut Untersuchung lediglich in Dresden, wo der Anstieg im Vorjahresvergleich 2 Prozent beträgt. In allen anderen deutschen Großstädten sinken hingegen die Preise, in Köln und München etwa um 2 Prozent, in Hannover sogar um 4 Prozent. Auch interessant: Warum die Mieten in Zukunft noch schneller steigen könnten
Untersucht wurde in dem Report zudem, wie die gestiegenen Bauzinsen die Darlehenssummen verändern, die sich Käufer leisten können, wenn sie die empfohlene Wohnkostenquote von 30 Prozent nicht überschreiten wollen.
Das Ergebnis: In Berlin sinkt die Darlehenssumme um 89.000 Euro. Umgerechnet erhalten Käufer dadurch 21 Quadratmeter weniger Wohnfläche. Lesen Sie auch: Hausbau und Wohnungskauf – Wer künftig Geld vom Staat erhält