Berlin. Die Verbraucherzentrale Berlin beobachtet immer häufiger Beschwerden über versteckte Preiserhöhungen – und gibt einen wertvollen Tipp.
Steigende Energiekosten, eine Inflation auf Rekordniveau – Verbraucherinnen und Verbraucher müssen in der Energiekrise um jeden Cent kämpfen. An einem Ort werden die Umwälzungen, die vor allem durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine ausgelöst worden sind, besonders sichtbar: im Supermarkt.
Die Verunsicherung beim Einkaufen bekommen auch Verbraucherschützer zu spüren. Seit Beginn der Preissteigerungen im Zuge der russischen Invasion erkundigen sich immer mehr Menschen, ob in den Supermärkten der Hauptstadt alles mit rechten Dingen zugeht.
Eine konkrete Warnung hatten die Experten zuletzt schon ausgesprochen: Wie die Verbraucherzentrale Berlin mitteilte, häufen sich in den vergangenen Wochen Beschwerden zu unterschiedlichen Preisen am Supermarktregal und an der Kasse. Heißt: Der am Regal angegebene Preis und der an der Kasse tatsächlich gezahlte Preis weichen voneinander ab – in manchen Fällen sogar deutlich zu Lasten der Kunden.
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Aldi, Lidl, Penny, Rewe & Co.: Mehr Beschwerden über versteckte Preiserhöhungen
Nun werden weitere Unregelmäßigkeiten gemeldet: Wie Britta Schautz von der Verbraucherzentrale Berlin im Gespräch mit dem RBB sagt, mehren sich Beschwerden über versteckte Preiserhöhungen von Produkten. „Da die meisten jetzt mehr auf jeden Cent achten, haben sie eben mitbekommen, dass die Füllmengen weniger wurden, die Preise aber gleichgeblieben sind“, so Schautz.
Shrinkflation (engl. shrink für schrumpfen und Inflation) nennt man das Verkleinern der Portionen bei gleichem Preis. Etliche Mogelpackungen hatten bereits im Sommer Hamburger Verbraucherschützer anhand ganz konkreter Produkte benannt. Sie fordern in diesem Zusammenhang, dass Hersteller gegenüber Verbraucherinnen und Verbrauchern mit offenen Karten spielen sollten.
„Wichtig ist aus Fairness-Gründen, dass die Hersteller bei Mengenreduzierungen auch die Verpackungen verkleinern.“ Dann könnten sie durchaus auch auf Verständnis der Konsumenten hoffen. „Manch einer ist vielleicht auch froh, durch die Mengenreduzierung nicht mehr bezahlen zu müssen“, so Armin Valet, Lebensmittelexperte bei der Verbraucherzentrale Hamburg
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Verbraucherzentrale Berlin: Ausgerechnet hier kann man noch Schäppchen machen
Die Verbraucherzentrale Berlin wisse aus Befragungen zudem, dass in diesem Jahr Bioprodukte weniger gekauft worden seien als im Vergleich zum Vorjahr. Im März habe es einen Rückgang von 18 Prozent gegeben – und der werde wohl bis Ende des Jahres noch steigen. Die einfache Erklärung der Verbraucherschützerin: „Einfach weil da der Preis wichtiger ist als Nachhaltigkeitskriterien oder der Geschmack.“
Die Verbraucherschützer geben aber auch einen wichtigen Tipp, wie man in der aktuellen Krise trotz allem noch Geld sparen könne: ausgerechnet auf dem sonst häufig so teuer anmutenden Wochenmarkt. „Hier ist das Timing wichtig. Am Ende des Tages, wenn die Händlerinnen und Händler die Kisten schon einpacken, lassen sich gute Schnäppchen machen.“
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BM