Vermüllung

World Cleanup Day: Gemeinsam gegen die Vermüllung

| Lesedauer: 5 Minuten
Clara Andersen
Auch 2021 fand der Cleanup Day statt. In diesem Jahr werden zur Aufräumaktion am 17. September Tausende Menschen erwartet, die zusammen Müll sammeln wollen.

Auch 2021 fand der Cleanup Day statt. In diesem Jahr werden zur Aufräumaktion am 17. September Tausende Menschen erwartet, die zusammen Müll sammeln wollen.

Foto: Jörg Krauthöfer / FUNKE Foto Services

Kippen, Pappbecher, Plastiktüten: Mitunter scheint Berlin im Müll zu versinken. Beim Cleanup Day räumen Berliner auf. Die Morgenpost macht mit.

Berlin.  Am 17. September wird sich in zahlreichen Ländern weltweit alles um eines drehen: gemeinsam ein Zeichen gegen die Umweltverschmutzung zu setzen. Im Rahmen des World Cleanup Day (WCD) ruft auch die Berliner Initiative „WirBerlin“ alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, an dem weltweiten Aktionstag teilzunehmen und Straßen, Parks, Wälder und Flüsse von achtlos weggeworfenem Müll zu befreien.

Artensterben, Umweltkatastrophen, gesundheitliche Schäden – die Folgen der Millionen Tonnen an Plastikmüll, die jährlich in der Umwelt landen, haben inzwischen dramatische Dimensionen angenommen. Sie stellen ein großes Problem für den ganzen Planeten dar. Der World Cleanup Day hat es sich zum Ziel gesetzt, einmal im Jahr gemeinsam mit mindestens fünf Prozent der Weltbevölkerung die Umwelt von Müll zu befreien.

An jedem dritten Samstag im September machen die Beteiligten zwei Stunden sauber und das einmal im Jahr, gemeinsam mit der ganzen Welt – so soll ein Zeichen gegen die Umweltverschmutzung gesetzt werden, Politik und Wirtschaft sensibilisieren und jeden einzelnen zum Umdenken und Handeln aufzufordern.

Bis zu 5000 Menschen zum Cleanup Day erwartet

Im letzten Jahr wurden am World Cleanup Day in 191 Ländern rund 53.000 Tonnen Müll von 14 Millionen Menschen gesammelt. Natürlich ist auch Berlin seit einigen Jahren mit von der Partie. Auch in diesem Jahr wollen sich die Menschen am 16. und 17. September in Berlin wieder engagieren. Die Initiative „WirBerlin“ ruft an zwölf verschiedenen Standorten zu öffentlichen Müllsammelaktionen (Cleanups) auf, bei denen jeder mitmachen kann.

Laut Sebastian Weise, dem Pressesprecher von „WirBerlin“, haben sich bereits zahlreiche Schulen, Kitas, Vereine, Familien und Privatpersonen angemeldet. „Wir rechnen mit 3000 bis 5000 Teilnehmenden“, sagt Weise. „Von Schlachtensee bis zum Biesdorfer Baggersee, von Brunnenviertel bis Schlesischer Busch“ – es sei bestimmt nicht weit zu einem der zwölf zentralen Cleanups.

Cleanup Day: Berliner Morgenpost sammelt mit

Auch die Berliner Morgenpost, die seit vielen Jahren Medienpartner von „WirBerlin“ ist, ruft ihre Leserinnen und Leser auf, sich an den Aktionstagen zu beteiligen. Und die Berliner Morgenpost ist mit einem Team und Chefredakteurin Christine Richter selbst dabei – am Sonnabend, 17. September, werden die Journalisten von 12 bis 15 Uhr in der Hasenheide in Neukölln Abfall aufsammeln.

„Der World Cleanup Day ist eine großartige Sache, um auf die Vermüllung und die Umweltbelastung aufmerksam zu machen, und vor allem, um selbst aktiv zu werden“, sagt Chefredakteurin Christine Richter. „Wir unterstützen als Berliner Morgenpost ehrenamtliches Engagement sehr. Ohne die vielen aktiven Berlinerinnen und Berliner wäre Stadt ärmer – und in diesem Fall auch noch dreckiger.“

Aufräumaktionen in ganz Berlin - auch Parteien beteiligen sich

Das große Saubermachen beginnt am Freitag, 16. September, um 14 Uhr im Viktoriapark in Kreuzberg. Auch im Volkspark Friedrichshain und am Kottbusser Tor werden bereits am Freitagnachmittag Teams mit Müllsäcken und Greifern unterwegs sein, um Müll aufzusammeln. Die anderen neun großen Cleanups finden am Sonnabend statt. Auf der Internetseite gibt es zu allen Aktionen und Standorten ausführliche Informationen. Es wird darum gebeten, dass sich Teilnehmer dort für die entsprechende Aktion bereits vorab anmelden, damit vor Ort genügend Müllsäcke und Greifer vorhanden sind.

Auf der Internetseite hat man außerdem die Möglichkeit, eine eigene Aufräumaktion anzumelden. Das hat zum Beispiel die SPD Tempelhof getan, die am Freitag, 16. September, von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr den Parkring in Neu-Tempelhof von Müll befreien wird. „Wir wollen damit zeigen, dass uns unsere Umwelt nicht egal ist und dass wir uns gemeinsam für mehr Respekt vor unserer Umwelt und für weniger Müll einsetzen“, sagt der Vorsitzende der SPD Tempelhof, Jens Fischwasser. Alle Interessierten sind willkommen.

Verpackungsabfall und Zigarettenkippen vermüllen Berlin

Neben Verpackungsmüll, der die Hauptursache für die Vermüllung der Stadt darstelle, sagt „WirBerlin“-Sprecher Weise, seien aber auch „unsichtbare“ Kleinstabfälle wie Zigarettenkippen extrem schädlich, da sie hochgiftige Chemikalien an die Umwelt abgeben würden. „Eine Kippe enthält über 7000 solcher Giftstoffe und kann 40 bis 60 Liter Grundwasser verunreinigen. Zudem sind Kippen Risikofaktor Nummer 1 für Waldbrände“, sagt Weise.

Um dieses scheinbar unsichtbare Problem sichtbar zu machen, installiert die Initiative beim Cleanup in der Neuköllner Hasenheide eine „Kippen-Showfläche“. Als Schirmherrin des WCD will auch Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am 17. September von 13 bis 14 Uhr in der Hasenheide vorbeischauen. „Um gegen die Vermüllung anzugehen, können wir alle unseren Beitrag leisten“, so Giffey in einem Grußwort zum WCD 2022. „Als Teil einer weltweiten Aktion setzen die Berlinerinnen und Berliner damit auch ein Zeichen für ein ökologisches und sauberes Berlin“.