Benzinkosten

ADAC meldet steigende Spritpreise schon in dieser Woche

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Bereits eine Woche vor Auslaufen des Tankrabatts steigen die Benzinpreise. Der ADAC fordert eine Pendlerpauschale ab Kilometer 1.

Berlin.  Nach wochenlangem Sinkflug und kurzer Stagnation meldete der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) am Mittwoch wieder einen deutlichen Anstieg der Spritpreise. Bereits eine Woche vor Auslaufen des Tank-Rabattes am 1. September kostete am Dienstag demnach Superbenzin der Sorte E10 im bundesweiten Durchschnitt 1,734 Euro pro Liter, was 2,6 Cent mehr entspricht als noch in der Vorwoche. Beim Diesel ging der Literpreis sogar um 6,3 Cent nach oben. Er nähert sich mit jetzt 1,988 Euro somit wieder der Zwei-Euro-Marke an, die er vor der Maßnahme überschritten hatte. Grund für den Anstieg sei vermutlich eine höhere Nachfrage mit Blick auf einen drohenden Preissprung in der kommenden Woche, so der ADAC.

Beim Tankrabatt handelt es sich um eine vorübergehende Senkung der Energiesteuer auf das von der EU vorgegebene Mindestmaß. Diese galt seit dem 1. Juni, um Verbraucher angesichts der hohen Energiepreise zu entlasten. Wie in anderen Teilen Deutschlands auch glaubt der ADAC Berlin-Brandenburg allerdings nicht an eine sofortige und sprunghafte Erhöhung in der Metropolregion.

„Durch den Rabatt kaufen zurzeit auch Tankstellenbetreiber noch günstiger ein“, so eine Sprecherin am Mittwoch. Deshalb sei davon auszugehen, dass sie ihre Treibstofftanks vor dem 1. September noch einmal auffüllten und günstig anböten, um keinen Wettbewerbsnachteil zu haben. Zudem existierte bereits vor der Einführung des Tankrabatts ein Nord-Süd-Gefälle in Deutschland, was denn Benzinpreis angehe. „Unter anderem durch die hohen Transportkosten aufgrund des Niedrigwassers im Rhein müssen Menschen etwa in Bayern zurzeit im Schnitt mehr für Sprit bezahlen als hier in Berlin“, so die ADAC-Sprecherin.

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ADAC Berlin-Brandenburg will Pendlerpauschale ab Kilometer 1

Trotzdem würden natürlich auch die Autofahrer in Berlin und Brandenburg irgendwann von den steigenden Preisen betroffen sein. Zumal es sich um eine Region handelt, in der es viele Arbeitspendler gibt. „Der ADAC setzt sich daher für eine Pendlerpauschale ein, die ab dem ersten Kilometer greift“, so die Sprecherin. Eine Forderung, den Tankrabatt auch nach dem 1. September wie etwa in Frankreich fortzuführen, gibt es aber noch nicht.

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„Wir raten Autofahrern zusätzlich, die im Tagesverlauf schwankenden Spritpreise per Sprit-App im Blick zu behalten“, heißt es aus dem ADAC weiter. Am günstigsten tanken Kraftfahrer dabei zwischen 20 und 22 Uhr. Tankfahrten ins meist günstigere Nachbarland Polen empfiehlt der Automobilclub nicht. „Wenn die Preis-Differenzen nicht extrem hoch sind, rechnen sich die Fahrten in der Regel nicht“, so eine Sprecherin. „Bei mehr als 15 Kilometer pro An- und Abfahrtsweg sollte man genauer hinschauen.“

DGB fordert Erleichterungen bei der Einkommenssteuererklärung

Kritik an der Entwicklung kam indes vom Deutschen Gewerkschaftsbund Berlin-Brandenburg. „Der Tankrabatt hat den Menschen nicht das gebracht, was versprochen wurde“, so die Vorsitzende Katja Karger. „Im Gegenteil: manche Unternehmen haben ihn zur Gewinnmaximierung genutzt.“ Ein Mobilitätsgeld für Pendler und Pendlerinnen wäre die bessere Wahl gewesen. Man müsse wegkommen von fossilen Brennstoffen Am besten wäre ein schnellstmöglicher Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in den Regionen, so Karger.

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(dba/dm)