Berlin. Diskussion auf Kunstfest Pankow im Schlosspark Schönhausen. Auch Giffey lässt erkennen, dass die Neubau-Ziele kaum zu erreichen sind.

Nach Bausenator Andreas Geisel (SPD) hat nun auch die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gesobau die Ziele der rot-grün-roten Koalition zum Wohnungsneubau relativiert. „Wir bekommen fast kein Material mehr für die Baustellen und haben auch Probleme mit dem Personal“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Gesobau, Jörg Franzen, am Sonnabend bei einer Diskussion auf dem 21. Kunstfest Pankow im Schlosspark Schönhausen.

Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften würden zwar alles tun, um das im Koalitionsvertrag festgeschriebene Ziel zu erreichen, demzufolge sie bis zum Jahr 2026 insgesamt 35.000 neue Wohnungen bauen sollen. Der russische Angriff auf die Ukraine stelle die Wohnungswirtschaft aber vor enorme Probleme, sagte Franzen. Durch unterbrochene Lieferketten fehle Baumaterial. Unternehmen berichteten zudem, dass Bautrupps ausfielen, weil Arbeiter aus der Ukraine in ihr Heimatland zurückkehrten, um dort zu kämpfen.

Giffey will Zielsetzung nicht aufgeben

Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sagte im Anschluss an die Podiumsdiskussion auf Anfrage, dass sie die Ziele zum Wohnungsneubau nicht aufgeben werde. „Bei der Zielsetzung bleibt es“, sagte Giffey. Die SPD-Politikerin ließ aber erkennen, dass auch sie davon ausgeht, dass das Ziel aufgrund des Krieges in der Ukraine kaum zu erreichen sei. „Wir müssen versuchen, so viel wie möglich davon zu schaffen“, sagte Giffey.

Das von der Gesobau veranstaltete Kunstfest Pankow lädt auch am heutigen Sonntag in den Schlosspark Schönhausen. Besucher erwarten Mitmachangebote und Workshops, Verkaufs- und Essensstände und viele Angebote für Familien, Kinder und Musikinteressierte.