Benzin und Diesel

Tankrabatt in Berlin: Das passierte mit den Benzinpreisen

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Julian Würzer
Die besten Apps für günstiges Tanken // IMTEST

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Die Spritpreise steigen, Autofahren wird immer teurer. Damit Sie immer die günstigste Tankstelle finden, hat IMTEST die beliebtesten Tank-Apps geprüft. Das Ergebnis zeigt: Nicht jede App gibt Preise korrekt an. Welche ist die beste?

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Seit Mitternacht gilt auch in Berlin der Tankrabatt. Doch sinken die Benzinpreise? Was eine erste Preisabfrage am Mittwoch ergeben hat.

Berlin. Die Preise für Benzin und Diesel sind an vielen Berliner Tankstellen kräftig gesunken. Wie eine Abfrage bei verschiedenen Tankpreis-Portalen am Mittwochvormittag ergibt, kostet der Liter Super E10 bei Anbietern wie Total, Jet, HEM oder Shell in Berlin zwischen 1,80 und 1,90 Euro.

Einige Beispiele: Am Mittwochvormittag kostete laut Vergleichsportal clever-tanken.de der Liter Super E10 bei Total an der Landsberger Allee in Marzahn und an der Rhinstraße in Lichtenberg 1,819 Euro.

Bei den Jet-Tankstellen an der Siegfriedstraße und an der Herzbergstraße in Lichtenberg kostete E10 1,839 Euro. Bei Shell-Tankstellen in Kreuzberg (Prinzenallee, Skalitzer Straße und Oranienstraße) lag der Preis bei 1,869 Euro. Zum Vergleich: Noch am Dienstagnachmittag lag der Durchschnittspreis für den Liter Benzin (E10) in Berlin bei 2,15 Euro.

Ähnlich entwickelte sich der Diesel-Preis: Bei Aral an der Dudenstraße in Tempelhof kostete der Liter 1,889 Euro, bei Sprint an der Reuterstraße 1,959 Euro. Am Dienstag lag der Diesel-Preis im Berliner Durchschnitt bei 2,03 Euro.

Eine vorläufige Preis-Analyse der Nachrichtenagentur dpa auf Grundlage von Daten der Kraftstoffpreis-Suche des ADAC kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Hier wurden für Berlin sogar Tankstellen ausgewiesen, die den Liter E10 am Vormittag für unter 1,80 Euro anboten. Für eine genauere Bewertung sei es allerdings noch zu früh, hieß es zugleich.

Der Bundesverband freier Tankstellen geht davon aus, dass die Steuersenkung bei den Kunden ankommt. „Die Maßnahme scheint auf den ersten Blick weitestgehend weitergegeben worden zu sein“, sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Stephan Zieger, der Deutschen Presse-Agentur.

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Tankstellenpreise Berlin: Morgenpost-Test verläuft eindeutig

Der Effekt der Steuersenkung zeigt sich auch bei einem Morgenpost-Test: Vor zwei Tagen haben Reporter zwei Tankstellen besucht, eine Aral-Tankstelle in Tempelhof und eine Jet-Tankstelle in Kreuzberg. An der Aral-Tankstelle lag der Preis vor zwei Tagen für einen Liter Diesel bei 2,16 Euro, bei einem Liter Super bei 2,28 Euro.

Bei der Jet-Tankstelle in Kreuzberg lagen die Preise relativ ähnlich. Ein Liter Diesel kostete am 30. Mai 2,18 Euro, der Liter Super war im Vergleich zu der Tempelhofer Tankstelle zwei Cent günstiger und kostete 2,26 Euro.

An diesem Mittwoch gab es dann die gute Nachricht für Autofahrer. Die Literpreise gingen deutlich nach unten. An der Aral-Tankstelle kostete der Liter Diesel im Vergleich von vor zwei Tagen 24 Cent weniger, beim Liter Super waren es sogar 37 Cent. Damit sind an dieser Tankstelle die Auswirkungen sogar noch höher als zunächst angenommen.

Auch die Jet-Tankstelle in Kreuzberg gab an diesem Morgen den Rabatt an die Kunden weiter. So kostete der Liter Diesel 1,86 Euro - also ganze 32 Cent weniger als noch vor zwei Tagen. Und der Liter Super kostete ebenfalls 1,86 Euro und damit ganze 40 Cent weniger.

Tankrabatt: Benzin könnte um rund 35 Cent pro Liter billiger werden

Wegen der gestiegenen Energiepreise senkt der Bund im Juni, Juli und August die Steuer auf Kraftstoffe. Benzin könnte damit um rund 35 Cent pro Liter billiger werden und Diesel um etwa 17 Cent pro Liter. Für die Mineralölkonzerne besteht allerdings keine Pflicht, die Steuersenkung an die Kunden weiterzugeben.

Erwartet worden war, dass der sogenannte Tankrabatt bei den Tankstellen erst am Donnerstag oder Freitag voll wirken würde. Darauf hatte der Verband des Garagen- und Tankstellengewerbes Nord-Ost hingewiesen. „Die Preise werden aber nicht sofort um 35 Cent runtergehen“, sagte Verbandspräsident Hans-Joachim Rühlemann. Erst müssten die Tankstellen den Sprit verkaufen, den sie selbst noch zu den alten Konditionen erworben haben.

Befürchtet worden war zudem, dass Autofahrer bereits ab dem heutigen Mittwoch mit einem großen Andrang an Tankstellen rechnen müssten. „Wenn wir Riesenandrang haben, kann es sein, dass einige Tankstellen leer laufen“, erklärte Verbandspräsident Rühlemann. Denn viele Betreiber hätten versucht, nicht mehr zu viel Kraftstoff vor der Steuersenkung zu kaufen. Der Verband empfiehlt Autofahrern, mit dem Tanken nicht bis zum letzten Tropfen zu warten. Pendler sollten zumindest einen halbvollen Tank haben, bei anderen genüge eine Viertelfüllung als Reserve. Probleme an Tankstellen in Berlin wurden am Mittwochvormittag aber zunächst nicht gemeldet.

( BM )