Berlin. In Berliner Grünanlagen sollen kostenlose “Hock-Urinale“ für Frauen bereitgestellt werden, heißt es in einem Bericht.

Berlin plant kostenfreie "gendergerechte" Toiletten im öffentlichen Raum. Wie der RBB berichtet, habe der Haushaltsausschuss des Abgeordnetenhauses dafür 2,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Ingesamt sollen 24 Damentoiletten in Berliner Parks entstehen - zwei pro Bezirk.

Wie die Senatsumweltverwaltung dem Sender mitgeteilt habe, sollen auf diese Weise bisher unterversorgte Gebiete öffentliche Toiletten erhalten. Erprobt und ausgewertet werden soll, "welche Toilettensysteme die Anforderungen an eine klimaneutrale, ökologische, gendergerechte und barrierefreie Toiletteninfrastruktur am besten erfüllen können", heißt es weiter. Dabei gehe es auch um "Urinale für Frauen unterschiedlicher Bauart". Getestet werden sollen zum Beispiel "Hock-Urinale". Die Toiletten sollen außerdem "autark" betrieben werden, also ohne Wasser- und Stromanschluss funktionieren.

Eine öffentliche Damen-Toilette ohne Wasserverbrauch in der Hasenheide.
Eine öffentliche Damen-Toilette ohne Wasserverbrauch in der Hasenheide. © pa

Öffentliche Toiletten in Berlin: Immer häufiger Einbrüche

Die Nutzung öffentlicher Sitztoiletten, die meist von Frauen genutzt werden, kostet 50 Cent. Pissoir-Nutzer müssen nichts bezahlen. Vor diesem Hintergrund reihen sich die Pläne ein in Überlegungen, wie die Toiletten-Infrastruktur in Berlin geändert werden muss.

Zuletzt war bekannt geworden, dass immer häufiger öffentliche Toiletten in Berlin aufgebrochen werden, um an Bargeld zu kommen. Seit Januar seien die stillen 278 frei stehende Toiletten sowie 79 öffentliche Toilettenanlagen, die von der Firma Wall betrieben werden, rund 8000 Mal aufgebrochen worden.

In diesem Zusammenhang hatte die Linken-Abgeordneten Katalin Gennburg, die auch Sprecherin für Umwelt ihrer Fraktion ist, auf "etliche andere Metropolen weltweit" verwiesen, in denen öffentliche Toiletten kostenlos seien, weil dies die Umwelt schone und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum für alle erhöhe.